GrevenbroichHausmeister posiert mit Hitler-Gruß vor Flüchtlingsheim

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Symbolbild

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Grevenbroich – Ein Mann steht an seinem Arbeitsplatz. Mitten im Büro hebt er vor mehreren Mitarbeitern den rechten Arm zum „Hitler-Gruß“. Der Arbeitsplatz des mutmaßlichen Nazis: Er ist Hausmeister in einer Flüchtlingsunterkunft in Grevenbroich. Dort entstand das Foto.

Vor einem Jahr wurde das alte Finanzamt im Stadtzentrum für 700 000 Euro zu einer Unterkunft für geflüchtete Familien umgebaut. Seitdem soll es den 130 dort untergebrachten Bewohnern Schutz und ein Zuhause bieten. Doch offenbar läuft dort etwas mächtig aus dem Ruder.

Nach und nach wurde in der letzten Zeit erst das Security-Personal reduziert und vor etwa sechs Monaten zeitweise durch einen Hausmeister  ersetzt. Udo B. ist täglich von 7 bis 15 Uhr vor Ort und sieht nach dem Rechten. Aber wer sieht nach „dem Rechten“? Denn wie sich jetzt herausstellt, scheint B. eine ziemlich braune Gesinnung zu haben.

Hausmeister wird nicht mehr eingesetzt

Dem Express liegt Videomaterial vor, auf dem zu sehen ist, wie Udo B. (Name geändert) in seinem Büro den Hitler-Gruß macht. „Das macht der jeden Morgen so. Auf der Anzeigetafel der Brandmeldeanlage sitzt eine Clownspuppe in ähnlicher Pose. Die grüßt er auf diese Weise“, bestätigt eine Person aus dem Umfeld des Hausmeisters.

Und so jemand soll tagsüber Ansprechpartner für traumatisierte Flüchtlingsfamilien sein? Der Express konfrontierte die Stadtverwaltung mit dem Nazi-Vorwurf.

„Wir haben von den Vorfällen in der vergangenen Woche erfahren und jetzt Konsequenzen gezogen“, beteuert Sozial- und Personaldezernent Claus Ropertz. Und tatsächlich wird Udo B. seit Sonntag nicht mehr in der Unterkunft eingesetzt.

Wie ist es um die Sicherheit der Bewohner nun bestellt? Für Udo B. wird tagsüber jemand anderes eingesetzt. „Nachts sorgt Sicherheitspersonal, im Rahmen von Revierfahrten an der Einrichtung dafür, das alles in Ordnung ist“, erklärt Ropertz. Und weiter: „Es handelt sich ja inzwischen mehr um ein Wohnheim und nicht mehr um eine Notunterkunft. Eine 24-Stunden-Bewachung ist nicht länger nötig.“

Dieser Artikel erschien zuerst auf Express.de

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