Ministerin will Fachkräfte aus Firmen als Lehrer einsetzen

Lesezeit 2 Minuten

Düsseldorf – Die neue Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will Personalengpässe an Schulen in Nordrhein-Westfalen vorübergehend mit Fachkräften aus der Wirtschaft überbrücken. „Ich strebe eine Kooperation mit der Wirtschaft an, bei der Unternehmer zeitweise Mitarbeiter für einzelne Unterrichtsstunden zur Verfügung stellen könnten”, sagte sie der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Samstagsausgabe). Der Personalnotstand in den MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sei so groß, dass man alle Ideen in Betracht ziehen müsse.

„Die Fachkräfte aus der Wirtschaft sollen wiederholt Stunden übernehmen und richtig Unterricht geben”, erklärte ein Ministeriumssprecher am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur die Idee. Der Einsatz solle über die bisher mitunter übliche Praxis hinausgehen, dass Unternehmensvertreter für einzelne Stunden in Schulen kommen und einen Einblick in die Praxis gewähren. Einen konkreten Zeitplan gebe es für den Einsatz noch nicht. Denkbar sei, die Fachkräfte aus Firmen in Fächern wie Physik, Mathe, Chemie und Informatik einzusetzen. Die Idee müsse nun mit Arbeitgebern und Gewerkschaften besprochen werden.

„Das ist eine sehr gute Idee”, erklärte Jörg Deibert, Sprecher der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld auf Anfrage. „Wir fordern als IHK schon lange, dass man das Thema Wirtschaft stärker in den Unterricht miteinbezieht.” Fachkräfte aus der Wirtschaft als Lehrer einzusetzen, sei eine Möglichkeit. Die Kosten für den Einsatz müsse allerdings die öffentliche Hand tragen. (dpa/lnw)

KStA abonnieren