Abo

Niedriger Börsenstrompreis drückt Steag in die roten Zahlen

Lesezeit 2 Minuten

Voerde – Der niedrige Börsenstrompreis infolge der Energiewende hat den Kohleverstromer Steag 2016 in die roten Zahlen gedrückt. Nach einem knappen Gewinn von 37 Millionen Euro im Vorjahr fiel 2016 unter dem Strich ein Verlust von 220 Millionen Euro an, wie Steag-Chef Joachim Rumstadt am Dienstag im gerade stillgelegten Steag-Kohlekraftwerk in Voerde am Niederrhein mitteilte.

Operative Gewinne habe Steag fast nur noch mit Auslandskraftwerken erzielt, in Deutschland seien mit dem Kraftwerksgeschäft Verluste angefallen. Der Druck auf das Unternehmen werde auch in den nächsten drei bis vier Jahren anhalten, sagte Rumstadt. Für 2017 rechnet Steag-Finanzchef Michael Baumgärtner mit etwas besseren Zahlen und einem Ergebnis knapp über oder unter Null.

Steag ist mit gut 10 000 Megawatt Erzeugungsleistung - davon 8000 im Inland - einer der größten deutschen konventionellen Stromversorger. Mit einem Sparprogramm sollen bis 2020 von den gut 6100 Steag-Jobs 800 bis 1000 Stellen abgebaut werden. Steag plant, Kohle-Kraftwerksblöcke mit insgesamt rund 4000 Megawatt abzuschalten. Das Kraftwerk in Voerde mit gut 2200 Megawatt - bisher Steags größter Standort - war vergangenen Freitag vom Netz gegangen. Für die knapp 300 Mitarbeiter am Standort gibt es sozialverträgliche Lösungen.

Voerde sei ein Kraftwerk auf dem neusten Stand der Technik mit einem Wiederbeschaffungswert von drei Milliarden Euro, sagte Rumstadt. Es soll jetzt zurückgebaut werden. Steag gehört einem Konsortium von sieben Kommunen aus dem Ruhrgebiet. Die Kommunen bekommen trotz der Verluste eine Ausschüttung von 55 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 80 Millionen Euro. (dpa/lnw)

KStA abonnieren