Polizeipräsidium KölnUm diese Gebäude geht es bei der BLB-Korruptionsaffäre

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Polizeipräsidium Köln

  • Bei Bauvorhaben des Landes Nordrhein-Westfalen sollen dem Steuerzahler durch Korruption und Untreue Schäden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden sein.
  • Am Düsseldorfer Landgericht sind drei Männer angeklagt.

Nordrhein-Westfalen – Gerichtsgebäude, Polizeipräsidium oder Fachhochschule: Bei einer Reihe von Baumaßnahmen in NRW soll dem Steuerzahler durch Korruption und Untreue ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sein.

Ein Überblick über die prominentesten Fälle, um die es in der BLB-Korruptionsaffäre vor dem Düsseldorfer Landgericht geht:

Justizzentrum Düsseldorf

Der damalige Chef des landeseigenen Baubetriebs BLB, Ferdinand Tiggemann, soll laut Anklage Informationen über das Bauvorhaben an einen Immobilienmakler verraten haben, der mittlerweile bereits zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt worden ist. Daraufhin seien die Grundstücke dem Land vor der Nase weggeschnappt worden.

Um doch noch an die Flächen zu kommen, berappte der NRW-Baubetrieb einen Millionenaufschlag als Entschädigung für den Zwischenkäufer. Dem Land sei ein Schaden von mehr als vier Millionen Euro entstanden.

Schlösser-Brauerei

Für das Gelände der ehemaligen Schlösser-Brauerei in Düsseldorf soll der Preis systematisch von 15 auf 17 Millionen Euro hochgetrieben worden sein. Tiggemann soll dafür mindestens 138 000 Euro in bar erhalten haben. Er hatte dagegen behauptet, den Preis von 21 auf 17 Millionen Euro gedrückt zu haben. Das Land baut auf dem Gelände eine Fachhochschule.

Polizeipräsidium Köln

Bei der Erweiterung des Polizeipräsidiums in Köln bemängelte der Rechnungshof einen schweren Vergabeverstoß - mit der Folge einer finanziellen Mehrbelastung von 55 Millionen Euro für das Land. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft liegt der strafrechtlich relevante Schaden bei acht Millionen Euro, weil Tiggemann ohne Wertermittlung das notwendige Grundstück für 17,2 Millionen Euro gekauft habe. Der reine Bodenwert habe deutlich darunter gelegen.

Schloss Kellenberg

Der BLB kaufte 2009 die denkmalgeschützte Schlossruine in Jülich für mehr als drei Millionen Euro, ohne eine konkrete Nutzungszusage zu haben. Dem Land soll durch die bis heute ungenutzte Immobilie ein Schaden von zwei Millionen Euro entstanden sein.

Landesbehördenhaus Bonn

Ein Investor wollte das ehemalige Landesbehördenhaus für gut zehn Millionen Euro kaufen. Makler Johann G. habe in Absprache mit Tiggemann eine Million Euro Abstand gefordert. Andernfalls würde eine andere Investorengruppe angeblich 15 Millionen für das Gebäude zahlen. Der Investor zahlte nicht, sondern erstattete Anzeige. (dpa)

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