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Regierungsumzug in DüsseldorfNRW-Ministerpräsident Laschet zieht aus Glaspalast aus

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Das Stadttor in der Landeshauptstadt Düsseldorf, bisheriger Sitz der Staatskanzlei

Düsseldorf – Der neue Ministerpräsident von NRW, Armin Laschet (CDU), verlegt seine Regierungszentrale vom Düsseldorfer Stadttor ins Landeshaus am Rheinufer. „Durch die Regierungsbildung haben die Landesministerien einen neuen Zuschnitt erhalten und viele Ministerien werden neu geordnet“, sagte Laschet dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

„Dadurch ergibt sich die jetzt Chance, die Staatskanzlei in das historisch-ehrwürdige Landeshaus am Düsseldorfer Rheinufer zu verlegen“, fügte der Regierungschef hinzu. Dort war die Staatskanzlei bereits fast 40 Jahre lang von 1961 bis 1999 untergebracht. „Der neue Amtssitz des Ministerpräsidenten ist zugleich bürgernah und repräsentativ“, sagte Laschet. Der große Vorteil des neuen Standorts: „Dort kann das Land auch internationale Gäste angemessen empfangen“, betonte der Ministerpräsident.

Staatskanzlei seit 1999 im Düsseldorfer Stadttor

Seit 1999 hatte die Staatskanzlei im Düsseldorfer Stadttor (77 Meter hoch) residiert. Der Einzug war damals vom früheren NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement initiiert worden und sollte die Modernität des Landes symbolisieren. In dem Glaspalast, der über dem Tunnel der Bundestraße 1 errichtet wurde, ist die Landesregierung allerdings nur Mieter in den mittleren Stockwerken. Im Eingangsbereich sind unter anderem auch eine Bankfiliale, eine Zahnarztpraxis und ein italienisches Restaurant untergebracht. Empfang und Aufzüge sind über eine Rolltreppe zu erreichen. Das Flair ist schick, aber es fehlt ein Landesbezug. Lediglich ein Schild am Eingang und die Aufkleber mit NRW-Wappen, die kostenlos beim Pförtner ausliegen, deuten auf die Nutzung des Gebäudes als Regierungszentrale hin.

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Durch die Neuordnung kommt es zu einem Ringtausch von drei Regierungsstandorten. Heimat- und Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU), die bislang im historischen Landeshaus untergebracht war, weicht für die Staatskanzlei und zieht in das bisherige NRW-Verkehrsministerium von Hendrik Wüst (CDU) am Jürgensplatz ein. Das Verkehrsressort wechselt in die bisherige Staatskanzlei ins Stadttor. Das Land hatte sich durch langfristige Mietverträge zur Nutzung der Immobilie verpflichtet.

Laschet schon als Integrationsminister im Landeshaus

Ministerpräsident Laschet hatte in der Zeit zwischen 2005 und 2010 als Integrationsminister in der Rüttgers-Regierung seinen Dienstsitz bereits im historischen Landeshaus. Jetzt wird er sein altes Büro wieder beziehen. Das Landeshaus wurde 1911 fertig gestellt und beherbergte zunächst die Zentralverwaltung des Rheinischen Provinzialverbandes. Franz Meyers, Ministerpräsident von 1958 bis 1966, sorgte dafür, dass das Gebäude zur Regierungszentrale des Landes NRW ausgebaut wurde. Das Haus sei „sparsam, aber auch gebührend würdig“, sagte der CDU-Politiker.

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Auch der frühere NRW-Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) schätze den Standort am Südrand der Düsseldorfer Altstadt. Das Gebäude sei „kein Prunkbau“, aber es könne sich sehen lassen. „Einladend und repräsentativ, zugleich traditionsbewusst und solide – ich finde, das Haus ist so wie unser Land“, urteilte der einstige Landesvater. Mit dem Umzug soll im Herbst begonnen werden. 

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