Sexismus-DebatteEmpörung über Bemerkung zum Aussehen der CDU-Politikerin Serap Güler

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Serap Güler

CDU-Politikerin Serap Güler.

Düsseldorf – Eine Äußerung von NRW-Integrationsminister Rainer Schmeltzer über die Kölner CDU-Abgeordnete Serap Güler hat im Düsseldorfer Landtag eine Sexismus-Debatte ausgelöst. Der SPD-Politiker hatte Güler bei einem Festakt als  „gut aussehende schwarzhaarige“ Dame der Opposition bezeichnet, deren Pressemitteilungen „Gott sei Dank“ niemand abdrucke.

Regina van Dinther, frauenpolitische Sprecherin der Union, stellte daraufhin eine Kleine Anfrage an Regierungschefin Hannelore Kraft. Überschrift: „Toleriert die Ministerpräsidentin das sexistische Verhalten ihres Ministers?“ Es sei „absolut unverständlich, weshalb der Minister einen Festakt als geeignetes Forum für eine abwertende parteipolitische Kommentierung der politischen Arbeit von Serap Güler“ ansehe, heißt es in der CDU-Anfrage.

„Die damit verbundene Bewertung ihrer äußeren Erscheinung ist unerträglich“, heißt es weiter. „Diese sexistische Rhetorik ist keine Bagatelle, sondern inakzeptabel“, so van Dinther. Anstatt  Sexismus gesellschaftsfähig zu machen, müsse die Politik als  Vorbild dienen.

Schmeltzer steht zu seinem Wort

Schmeltzer meldete sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe selbst mit einem öffentlichen Brief an Güler zu Wort. „Zu meiner inhaltlichen Aussage stehe ich nach wie vor“, schreibt der Minister. Und fügt hinzu: „Fühlen Sie sich jedoch durch meine Beschreibung Ihrer Person herabgewürdigt, entschuldige ich mich dafür in aller Form bei Ihnen.“

Güler, die bei der fraglichen Veranstaltung nicht dabei war, erklärte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, sie nehme die Entschuldigung nicht an. Die Bemerkungen von Schmeltzer seien „deplatziert und ministerunwürdig“. Dessen Darstellung geben den Sachverhalt anders wieder, als ihr von Teilnehmern berichtet worden sei. „Ich glaube eher den anderen Teilnehmern als dem Minister“, erklärte Güler.

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