Räumliche VerteilungDiese Rockergruppen sind in NRW unterwegs

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Rockergruppen in NRW wachsen. Mittlerweile gibt es mehr als 3000 Mitglieder.

Rockergruppen in NRW wachsen. Mittlerweile gibt es mehr als 3000 Mitglieder.

Köln – Im letzten Jahr hat es nur in Nordrhein-Westfalen mehr als 100 schwere Straftaten mit eindeutigem Bezug zur Rockerszene gegeben, wobei 141 Unbeteiligte verletzt wurden. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen. Wie aus dem Bericht der Landesregierung hervorgeht, erlebt die Szene wieder einen starken Zulauf. Die interaktive Grafik zeigt die räumliche Verteilung der Gruppen in NRW.

Klicken Sie auf die Namen der Gruppen, die in der Legende in der rechten Ecke aufgelistet sind.

Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Mitgliederzahl bei Hells Angels und Bandidos verdoppelt. Die Hells Angels sind mit 272 Mitgliedern vor allem im Rheinland, auch im Kölner Raum, aktiv. Ihre Erzrivalen, die Bandidos, konzentrieren sich auf das Ruhrgebiet und sind insbesondere rund um Dortmund stark vertreten. Die Polizei rechnet den Bandidos mittlerweile 636 Mitglieder zu. Die Zahlen der Clubs Gremium MC und Outlaws MC haben sich vervierfacht. Gremium MC und die Gruppierung Brothers MC sind auch im Kölner Raum stark verbreitet. Die Freeway Riders MC sind in ganz NRW verstreut.

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Insgesamt mehr als 3000 Rocker

Insgesamt gibt es in NRW mehr als 3000 Rocker, die Hälfte gelten als sogenannte Supporter, die Aufpasser- und Thekendienste bei Veranstaltungen und Treffen übernehmen und hinzugezogen werden, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt.

Klaus Zimmermann, Leiter der Auswertestelle Organisierte Kriminalität im Landeskriminalamt, betont: „Rockerkriminalität ist einer der Schwerpunkte polizeilicher Arbeit in NRW.“ Die Szene sei dynamischer geworden. „Die Fluktuation hat sich deutlich erhöht. Die Mitglieder wechseln zu anderen Clubs, Clubs werden aufgelöst, es gibt interne Streits – die Übersicht der Zahlen wird deshalb in drei Monaten schon wieder anders aussehen.“

Ein wirksames Mittel sind Vereinsverbote. Doch das ist nicht leicht. Die Ermittler müssen einem Ortsverband (Chapter) oder einer ganzen Gruppierung nachweisen, dass die Aktionen des Clubs auf die Begehung von Straftaten ausgerichtet sind. Im Fall des Rockerclubs Satudarah MC ist das den Ermittlern gelungen. Er wurde im Februar bundesweit verboten. (mit dpa)

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