Trümmermann der NRW-CDULaschet ist es gelungen, Zweifel in Vertrauen umzumünzen

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Armin Laschet

Für Armin Laschet war es ein mühsamer Weg: Als Trümmermann der NRW-CDU nach der desaströsen Wahlniederlage gestartet, musste er gegen viel Skepsis und viele Widerstände ankämpfen. Dass die Delegierten ihn mit 97,4 Prozent nun offiziell zum Herausforderer von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erkoren hat, zeigt zunächst, dass die Partei und ihr Vorsitzender endlich geeint sind. Laschet ist es gelungen, Zweifel in Vertrauen umzumünzen. Er hat sich ins Zeug gelegt, um Distanz zu überwinden. Das hat er in Mönchengladbach sichtbar inszeniert: Er demonstrierte Nähe und Interesse für die Sorgen vor Ort.

Viel Zeit bleibt nicht

Laschet hat in der CDU vorgeführt, was er sich zu Beginn des Wahlkampfes landesweit vorgenommen hat: zuhören. Viel Zeit bleibt ihm für diese Geste nicht. Sie dürfte in der erwartbar heftigen politischen Auseinandersetzung schwer fallen: Attacken sind laut, müssen spektakulär wirken. Wenn Laschet punkten will, muss er nachhaltig Zweifel an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihrer Regierung wecken.

Seinem Ziel, sie an der Spitze abzulösen, war Laschet zwar nie näher als jetzt. Erreicht ist aber noch nichts: Es wird weit schwieriger sein, das Vertrauen der Wähler zu gewinnen. In einem vom Wunsch nach Neuem geprägten politischen Klima  versucht Laschet, sich als Alternative zum Bestehenden zu positionieren. Dazu gehört auch, dass er sich früh für ein Bündnis mit Grünen und FDP geöffnet hat. Vor NRW liegen spannende sechs Monate.

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