Unautorisierte Korea-BesucheNRW schickt Schröder-Freundin Abmahnung

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Schröder und Kim

Gerhard Schröder in Seoul mit seiner neuen Partnerin Soyeon Kim bei der Präsentation seiner neuen Biografie.

Düsseldorf – Die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.Invest soll Firmen im Ausland für den Standort NRW begeistern. Jetzt hat ein pikanter Vorgang in der Niederlassung Südkorea für Verärgerung in Düsseldorf gesorgt. Die Repräsentantin in Seoul, Soyeon Kim (48), hat unter der Flagge von NRW Besuche von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (73) in Südkorea organisiert.

„Dies war von NRW.Invest weder autorisiert, noch stand es im Zusammenhang mit den Aufgaben von NRW.Invest“, teilte die Förderungsgesellschaft dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Aus diesem Grund sei Kim im August 2017 eine  Abmahnung erteilt worden.

Kim ist neue Partnerin des Alt-Kanzlers

In dieser Woche war bekanntgeworden, dass die Koreanerin die neue Lebensgefährtin des Altkanzlers ist. Doris Schröder-Köpf (54), Noch-Ehefrau des SPD-Politikers, hatte erklärt, Kim sei der Anlass für die Trennung des Paares im Frühjahr 2016 gewesen. Am 12. September waren der Altkanzler und seine Freundin bei der Vorstellung der Schröder-Biografie „Entscheidungen“ in Südkorea gemeinsam aufgetreten. Angeblich soll Kim auch über die Rechte an den Memoiren verfügen.  

Nach einem Bericht des Magazins „Stern“ soll die Koreanerin im vergangenen Jahr rund 180.000 Euro von NRW.Invest erhalten haben. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft teilte unserer Redaktion mit, Kim habe bei der Organisation der Schröder-Reisen teilweise das E-Mail-Logo von NRW.Invest benutzt. Landesgelder seien aber nicht geflossen.

Monika Düker, Fraktionschefin der Grünen,  verlangt eine  Aufklärung des Vorgangs: „Die Landesregierung wäre gut beraten, hier schnell Transparenz zu schaffen, und dafür Sorge zu tragen, dass sich solche Fälle nicht wiederholen.“

Grüne äußern Kritik, FDP verteidigt die Förderungsgesellschaft

Im vergangenen Jahr  hatte der Landesrechnungshof  gerügt, dass die Repräsentanz in Seoul keinen Erfolg abwerfe.  Dietmar Brockes, Wirtschaftsexperte der FDP, verteidigt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft: „Zu Zeiten von Johannes Rau war es üblich, dass die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes als Reisebüro und zu anderen Zwecken missbraucht wurde. NRW Invest konzentriert sich seit 2006 erfolgreich um die Neuansiedlung von Unternehmen in NRW. Ich gehe davon aus, dass bei der Bewertung  im Fall Kim die nötige Sorgfalt an den Tag gelegt wird.“

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