Drogenbericht DeutschlandWas Heroin, Kokain oder Crystal Meth kosten

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Der Bericht sagt mit diesen Zahlen auch, wie sich der Drogenhandel und die Sucht von Menschen für die Dealer lohnt.

Der Bericht sagt mit diesen Zahlen auch, wie sich der Drogenhandel und die Sucht von Menschen für die Dealer lohnt.

Berlin – Dass Heroin, Kokain oder Crystal Meth lebensgefährliche Drogen sind, gehört inzwischen zum Allgemeingut. Aber was kosten eigentlich diese verbotenen Stoffe, mit denen sich Zehntausende Menschen in Deutschland Jahr für Jahr ihr Leben ruinieren? Der aktuelle Jahresbericht der deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, der sogenannte REITOX-Bericht, gibt Auskunft über die Preisentwicklung auf dem illegalen Markt für Drogen. Der Bericht  soll am Mittag offiziell in Berlin vorgestellt werden, er liegt dieser Zeitung aber schon vor.

Nach den neusten Zahlen aus dem Jahre 2013 kostet  ein Gramm Heroin etwa 49 Euro. 2012 waren es erst 43 Euro, was immerhin einem Anstieg von 14 Prozent entspricht. Der Preis für ein Gramm Kokain stieg im Mittel von 65 auf 69 Euro. Crack klettert um satte 32 Prozent von 58 Euro auf 78 Euro. Die Kosten für Ecstasy blieben  dagegen weitgehend konstant bei sieben bis acht Euro je Gramm. Das als weltweit gefährlichste Droge geltende Crystal Meth kostet um die 80 Euro, 2012 waren es 75 Euro je Gramm.

Auch für Kiffer wird es teurer

Auch der durchschnittliche Preis für Cannabis-Produkte stieg. Musste man für ein Gramm Haschisch 2013 etwa acht Euro zahlen, waren es  2012 noch 7,50 Euro. Marihuana verteuerte sich von neun auf 9,50 Euro. Einen starken Preisrückgang um 18 Prozent gab es bei Amphetamin, das nunmehr rund zwölf Euro je Gramm kostet. LSD ist für 10,50 Euro zu haben. Als Quelle für diese Zahlen nennt der Bericht das Bundeskriminalamt.

Aus dem Bericht geht auch hervor, wie profitabel das Drogengeschäft für Zwischenhändler ist. So kostete den Angaben zufolge ein Kilogramm Heroin 2013 im "Großhandel"  rund 31.000 Euro. Verkauft der Händler den Stoff grammweise, erzielt er damit nach den angegebenen Preisen einen Gewinn von rund 20.000 Euro.

Auch bei Cannabis sind die Gewinne extrem hoch. Unter Berufung auf Zahlen des Kriminaltechnischen Institutes beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen wird vorgerechnet, dass für die Anschaffung und die Pflege von rund 1000 Hasch-Pflanzen auf einer illegalen Plantage rund 12.500 Euro notwendig sind. Werden die Drogen dann auf der Straße verkauft, ließen sich so Gewinne von bis zu 366.000 Euro erzielen.

Cannabis als Einstiegsdroge

Die Entwicklung des  Cannabis-Konsums ist einer der Schwerpunkte des Berichtes. Erstmals mussten  2013 mehr Cannabis-Konsumenten im Krankenhaus behandelt werden als Nutzer von Opioiden (Heroin).  Einen ähnlichen Trend gibt es auch im ambulanten Bereich. Bei Personen, die erstmalig eine ambulante Suchtberatung  oder -behandlung  wahrgenommen haben, steht mit fast 60 Prozent Cannabis mit großem Abstand  an erster Stelle. 2012 betrug der Anteil noch 58,4 Prozent.

„Das zeigt deutlich: Das Kleinreden der Gefahren dieser Droge durch Legalisierungsbefürworter ist mit Blick auf junge Leute verantwortungslos“, erklärte die Drogenbeauftrage der Bundesregierung, Marlene Mortler.

Dass der Deutsche Hanfverband in Kinospots für eine Legalisierung wirbt, kritisierte die CSU-Politikerin als  unsäglich. Sie frage sich,  ob Menschen, die solche Vorschläge machten, womöglich schon zu viel gekifft hätten.

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