Das Jahr des AffenProminente Primaten aus Film und Fernsehen

Lesezeit 4 Minuten
Herr Nilsson mit Pipp Langstrumpf

Herr Nilsson mit Pipp Langstrumpf

Cheetah, die Schimpansin

Die Schimpansen-Dame Cheetah war Johnny Weissmüllers treue Gefährtin in den Tarzan-Filmen der 1930er Jahre. Tatsächlich überlebte Cheetah ihren menschlichen Co-Star um 28 Jahre. Die Schimpansin starb am Heiligen Abend des Jahres 2011 im Alter von 80 Jahren im Suncoast Primate Sanctuary, einem Altersheim für Affen im sonnigen Florida – an Nierenversagen. Das Bild zeigt Tarzan (Johnny Weissmüller), Jane (Maureen O’Sullivan, l.), Boy (Johnny Sheffield, M.) und den Affen Cheetah, die für ein Familienfoto posieren.

Bubbles, Schimpanse

Michael Jackson rettete den dreijährigen Schimpansen im Jahr 1985 aus einer medizinischen Versuchsklinik. Fortan lebten sie gemeinsam auf der Neverland Ranch. Im Jahr 2003 gab Michael Jackson seinen besten Freund in ein Zentrum für Menschenaffen, weil er Angst hatte, Bubbles könnte seinen jüngsten Sohn angreifen. Der heute 32 Jahre alte Affe genießt seinen Ruhestand im Center for Great Apes, einem Refugium für pensionierte Primaten aus der Show-Branche in der Nähe von Tampa, Florida. Vor einigen Jahren war im Magazin „Stern“ über Bubbles zu lesen: „Er »malt« und lauscht sanfter Flöten- und Gitarrenmusik. Er gilt als sehr friedlich und sanft, begrüße Neuankömmlinge mit zaghafter Zurückhaltung und mit freundlichem »Entlausen«.“ Im Jahr 1988 verewigte der Künstler Jeff Koons das ungleiche Paar in Porzellan.

Petermann, Schimpanse

Nur 36 Jahre alt wurde Petermann, der berühmteste Affe, der je im Kölner Zoo lebte. Allerdings wurde Schimpanse Petermann zum Inbegriff des dressierten Affen, der den Deutschen im Jahr 1953 nicht nur im Fernsehen Prosit Neujahr wünschte, sondern auch Werbung für Bausparverträge machte. Irgendwann rastete er aus: Im Jahr 1985 attackierte er den damaligen Kölner Zoodirektor Günter Nogge, dem er gravierende Bisswunden am Kopf beibrachte. Der Affe wurde erschossen. Trotz oder gerade wegen seines gewaltsamen Todes wurde Petermann zur Symbolfigur linker Anarchisten: „Petermann, geh du voran“ hieß der Schlachtruf, der sich auf Kölner Häuserwänden wiederfand. Der Autor Walter Filz widmete Petermann zu seinem 25-jährigen Todestag im Jahr 2010 ein ganzes Buch: „Der Affe zu Köln – Oder Petermanns Rache“, erschienen im Greven Verlag.

Herr Nilsson, Totenkopfäffchen

Ich hab ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd... Das Äffchen heißt Herr Nilsson, gehört in der Buchvorlage der Gattung Meerkatze an, in der Verfilmung mit Inger Nilsson(!) als Pippi ist er ein Totenkopfäffchen und als solches wohl Generationen von Kindern bildlich in Erinnerung. Mit Pippis Schulter, auf der er gerne sitzt, hat er meist einen Logenplatz in den Episoden um die Villa-Kunterbunt-Besitzerin, die mit besonderem Mut, Kraft und Einfallsreichtum immer wieder ihre Freunde Tom und Annika – Stellvertreter für die normalen Kinder dieser Welt – beeindruckt. Ich mache mir die Welt, wiedewiedewie sie mir gefällt!

Mehr berühmte Affen auf der Folgeseite

Naruto, Makake

Ein amerikanisches Gericht hat dem Makaken-Affen Naruto im Januar dieses Jahres die Urheberrechte an seinem mit dem Smartphone geknipsten Selfie abgesprochen. Der britische Fotograf David Slater hatte im Jahr 2011 eine Serie von Tierbildern auf der indonesischen Insel Sulawesi aufgenommen. In einem später veröffentlichten Buch fügte er zwei von Naruto aufgenommene Selbstporträts hinzu – die Bilder des grinsenden Affen gingen daraufhin um die Welt. Die Tierschutzorganisation Peta hatte die Klage für das Tier eingereicht. Das Ergebnis des Rechtsstreits zeigt: Zumindest was das Urheberrecht angeht gibt es noch einen großen Unterschied zwischen Affen und Menschen. Wobei: Viele von Menschen aufgenommene Selfies enthüllen definitiv weniger ästhetisches Vermögen.

King Kong, Gorilla

Er ist wohl der tragischste Affe der Filmgeschichte: Gefangen, verschifft, verliebt, verfolgt und schließlich gemetzelt – der arme Kong! Die Geschichte von King Kong wurde seit dem Jahr 1933 („King Kong und die weiße Frau“) unzählige Male verfilmt. Zuletzt wagte sich Herr-der-Ringe-Regisseur Peter Jackson im Jahr 2005 an eine Neu-Adaption mit Naomi Watts in der Rolle der Ann Darrow, die zum Objekt der fast menschlich anmutenden Affenliebe wird. Die Schlussszene, in der King Kong auf das Empire State Building klettert und von Jagdflugzeugen beschossen wird, die Geliebte in der Hand, ist legendär – und stammt schon aus der Urfassung aus dem Jahr 1933. Mehr tragische Liebesgeschichte à la „Die Schöne und das Biest“ als Abenteuerfilm, in jedem Fall ein Klassiker!

Judy, Schimpansin

Judy, die liebevolle Schimpansin aus der amerikanischen Tierarzt-Serie „Daktari", war vor allem bei Kindern Anfang der 1970er Jahre beliebt. Neben Judy gab es noch den schielenden Löwen Clarence. Der amerikanische Tierarzt Dr. Marsh Tracy arbeitet in Afrika und unterhält die Wameru-Tierstation. Daktari, dreht sich um den Tierschutz. Die Folgen sind krimniartigen aufgebaut und handeln meist vom Kampf gegen Wilderer und vom Schutz kranker Wildtiere.

KStA abonnieren