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FrankreichPolizist geht mit Kreditkarte eines Festgenommenen auf Einkaufstour

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Frankreich Polizist Symbol

Ein französischer Polizist. (Symbolbild)

Nanterre – Ein dreister französischer Polizist hat mit der Kreditkarte eines Festgenommenen Geld für sich abgehoben und im Internet eingekauft. Gegen den Beamten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs und Untreue eingeleitet, wie am Dienstag aus Justizkreisen in Nanterre bei Paris verlautete.

Der Festgenommene, der in einem Kommissariat in Polizeigewahrsam saß, hatte den 41-jährigen Beamten um einen Gefallen gebeten: Er sollte an einem Bankautomaten 150 Euro für seine Freundin abheben. Der Polizist erfüllte ihm die Bitte - hob aber nebenbei noch 100 Euro für sich selbst ab. Dann setzte er sich im Kommissariat an den Computer und ging mit der Kreditkarte auf Einkaufstour im Internet.

Polizist vorübergehend festgenommen

Die Ironie der Geschichte: Der Polizist arbeitete in einer Zentralstelle zur Aufklärung von Internet-Betrug - und beging die Straftat also just an dem Ort, an dem solche Taten eigentlich aufgeklärt werden sollen. Das Betrugsopfer bemerkte die Abbuchungen erst später und alarmierte die Behörden.

Der Polizist wurde vorübergehend festgenommen. Sein Anwalt sprach von einer „irrationalen“ Tat: „Er wusste, dass man ihn auf jeden Fall schnappen würde.“ Der Polizist habe zum Tatzeitpunkt unter „unvorstellbarem Stress und Druck“ gelitten. (afp)

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