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Howard Carpendale„Ich wollte mir das Leben nehmen“

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Der Sänger Howard Carpendale.

„Das ist meine Zeit“ heißt die im März erschienene Biografie von Howard Carpendale, in der der Sänger von den schönsten, aber auch den schlimmsten Zeiten seines Lebens berichtet. „Ich hatte fünf, sechs Jahre lang eine sehr schwere Depression. Ich war ganz unten“, gesteht Carpendale im Interview mit „meine Melodie“.

Nach seinem Abschiedskonzert 2003 sei zunächst drei Jahre alles gut gelaufen. „Irgendwie kam dann alles zusammen und mir wurde es zu viel“, erzählt der Schlagersänger. „Ich lebte in den Tag hinein, hatte keine Pläne und starrte nur Löcher in die Luft.

Carpendale hörte Stimmen

„Er habe keine Steuerung über seine Gefühlswelt gehabt und sogar Stimmen gehört. „Ich lag im Bett und da war sie, diese Stimme. Sie erzählte mir, wie beschissen mein Leben sei.“ Er habe sich sogar das Leben nehmen wollen. „Ich hatte schon alles in meinem Kopf geplant. Ich wollte mit meinem Auto einen Hang hinabstürzen.“

Es sei seinem Sohn Wayne zu verdanken, dass er die richtige Hilfe bekam. „Er war es, der mich damals aus Amerika wieder nach Deutschland holte und in die Klinik brachte“, sagt der 70-Jährige.

Familie hilft ihm wieder auf die Beine

Doch auch sein jüngerer Sohn Cass habe ihm beigestanden. „Als ich Depressionen hatte, forderte er von mir als Vater nichts ein. Das rechne ich ihm hoch an.“ Ehefrau Donnice sowie seine Ex-Frau Claudia seien ebenfalls wichtige Stützen für ihn. „Claudia ist seit unserer Trennung eine wichtige und gute Freundin geworden. Mir ihr kann ich über viele spannende Dinge sprechen, auch über meine Depressionen“, sagt Howard Carpendale.

Rückschläge befürchte er aber nicht mehr. „Wenn negative Gedanken kommen, dann sage ich mir: Halt die Klappe! Ich bin der Chef, und ich bestimme, wie ich mich fühle!“ (red)

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