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Seltenes NaturspektakelDie trockenste Wüste der Erde blüht

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Die Atacama-Wüste blüht.

Chile – Zwischen Tacna im Süden Perus und Copiapo im Norden Chiles erstreckt sich auf rund 1200 Kilometern die Atacama, die trockenste Wüste der Welt. Jahrzehntelang sehen einige Orte hier keinen einzigen Regentropfen. Leben gibt es kaum. Die unwirtlichen Sandebenen bieten selbst hartnäckigen Wüstenpflanzen keine Chance. 

In diesen Tagen aber ist die Wüste kaum wiederzuerkennen. Ein seltenes Naturphänomen taucht die Landschaft in leuchtende Farben – Tausende Blumen blühen, wo sonst nur Sand an eine Mondlandschaft erinnert. 

Die Atacama-Wüste liegt im Regenschatten der Anden und bekommt so kaum Niederschläge ab. Der Humboldtstrom, eine kalte Meeresströmung nahe der Küste, verhindert außerdem die Bildung von Regenwolken. Anders als bei vielen Wüsten auf dem afrikanischen Kontinent ist es deswegen in der Atacama eher kühl, am Tag reichen die Temperaturen bis 30° Celsius (in der Sahara klettert das Thermometer tagsüber auf bis zu 60° Celsius). 

Alle sechs bis zehn Jahre brechen aber dank eines Klimaphänomens, dem sogenannten „El Niño“, bei dem der Humboldtstrom kurzzeitig erhitzt wird, heftige Niederschläge über der Wüste nieder.

Für einige Tage nutzen die tief im Sand vergrabenen Pflanzensamen – Löwentatzen, Guanako-Pfoten und etwa 200 weitere Spezies – dann die Gelegenheit und blühen um die Wette. (pic)

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