U-Boot-Drama um JournalistinWas wir wissen - und was nicht

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Kopenhagen – Seit dem 10. August wird die schwedische Journalistin Kim Wall vermisst. Sie war zusammen mit dem dänischen Erfinder und Bootsbauer Peter Madsen auf dessen U-Boot „UC3 Nautilus” unterwegs, weil sie eine Reportage über den 46-Jährigen schreiben wollte. Am Montagabend teilte die dänische Polizei mit, dass eine noch nicht identifizierte Frauenleiche gefunden worden sei. Der Fall gibt seitdem viele Rätsel auf. Was wir wissen und was nicht:

Was wir wissen:

Das geschah:

Die 30 Jahre alte schwedische Journalistin Kim Wall wurde das letzte Mal am Donnerstag, 10. August, gesehen, als sie mit Madsen im Hafen von Kopenhagen auf der „UC3 Nautilus“ einschiffte. Am selben Tag verschwand das selbsgebaute U-Boot. Die dänischen Streitkräfte starteten eine Suchaktion und orteten das Boot schließlich rund 50 Kilometer südlich der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Bootsbauer Madsen wurde von einem privaten Schiff gerettet und an Land gebracht, das U-Boot sank. 

Madsen tatverdächtig:

Als die Familie die Journalistin als vermisst meldete, wurde die Polizei misstrauisch und nahm Madsen fest. Er wurde wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung für 24 Tage in Untersuchungshaft gesteckt.

Kim Wall auf U-Boot

Die verschwundene Journalistin Kim Wall schaut vor der Abfahrt im Kopenhagener Hafen aus dem U-Boot „UC3 Nautilus”.

Leiche gefunden:

Am Montagabend teilte die Polizei mit, dass eine Frauenleiche gefunden worden sei. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch bestätigte die Polizei, dass es sich um die Schwedin handelt. Im U-Boot wurden Blutspuren gefunden. Außerdem soll sich an ihrem Körper etwas Metallisches befunden haben, möglicherweise, um ihn am Meeresboden zu halten.

Was wir nicht wissen:

Wo verschwand Wall?

Auch das ist weiterhin unklar. Zunächst bestritt der Däne, mit dem Verschwinden der Frau etwas zu tun zu haben. Madsen gab zunächst an, Kim Wall nach einer Fahrt mit dem U-Boot auf einer Insel im Kopenhagener Hafengebiet abgesetzt zu haben. Die Polizei vermutete jedoch, dass die Schwedin in dem versunkenen U-Boot zu finden sei. Als das Fahrzeug geborgen wurde, war das aber nicht der Fall. Ohne näher ins Detail zu gehen, teilte die Polizei nach der Bergung mit, es gebe aber Anzeichen, dass das U-Boot absichtlich versenkt worden sei.

Was ist auf dem U-Boot passiert?

In einem Polizeiverhör sagte Madsen dann aus, die vermisste Journalistin sei durch ein Unglück an Bord ums Leben gekommen. Am Montagabend teilte die Polizei in Kopenhagen mit, der 46-Jährige habe die Frau daraufhin an einem nicht genau genannten Ort in der Køge-Bucht bestattet.

Zur Person Peter Madsen:

Madsen ist in Dänemark privater U-Boot- und Raketenbauer. Der 46-Jährige ist Eigentümer der „UC3 Nautilus”, eines von ihm selbst entworfenen fast 18 Meter langen U-Bootes. (dpa/afp/red)

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