Vorfall im MärzS-Bahn-Schubser wegen Totschlag vor Gericht

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Ein Richterstuhl im Landgericht Dresden.

Dresden – Vor dem Landgericht Dresden müssen sich seit Mittwoch zwei Männer verantworten, weil sie vor sieben Monaten einen Pendler vor einer herannahenden S-Bahn auf die Gleise geschubst haben sollen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den 24 und 27 Jahre alten Asylbewerbern versuchten Totschlag vor. Sie sollen den 41-jährigen Familienvater aus Dresden Mitte März an einem Dresdner S-Bahn-Haltepunkt angegriffen, auf die Gleise gestoßen und nicht mehr zurück auf den Bahnsteig gelassen haben.

Opfer weiterhin traumatisiert

Das Opfer leidet nach wie vor an den Folgen. Er sei schwer traumatisiert, deshalb sei noch unklar, ob er überhaupt als Zeuge vernommen werden könne, sagte seine Anwältin beim Prozessauftakt. Ihr Mandant, der als Nebenkläger auftritt, werde am Freitag von einem psychiatrischen Sachverständigen untersucht.

Der Fall hatte bundesweit für Empörung gesorgt, weil die beiden Verdächtigen aus Marokko und Libyen nach der Tat nicht sofort verhaftet worden waren, obwohl die Polizei sie in unmittelbarer Nähe gefasst hatte. Die Staatsanwaltschaft begründete das später mit einem Versehen. Beide waren bereits wegen kleinerer Delikte bekannt.

Angeklagte wollen sich zu den Vorwürfen äußern

Sie kündigten an, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Am ersten Sitzungstag wurde nur der Lebenslauf des 24-Jährigen erörtert. Der Prozess soll am Donnerstag fortgesetzt werden.

Die Angeklagten hätten ihr Opfer auf die Gleise geschubst und dann noch sein Fahrrad nach ihm geworfen. Eine einfahrende S-Bahn aus Pirna habe eine Gefahrenbremsung einleiten müssen, um den 41-Jährigen nicht zu erfassen. (dpa)

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