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Vorwurf der sexuellen ÜbergriffeWeinstein beutete auch seine Mitarbeiterinnen aus

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Harvey Weinstein bei der Oscar-Gala 2015

Die Vorwürfe gegen Hollywood-Produzent Harvey Weinstein, der Schauspielerinnen und Mitarbeiterinnen missbraucht haben soll, reißen nicht ab. Im britischen „Guardian“ meldet sich nun eine ehemalige Assistentin zu Wort. Sie selber habe ebenso wie ihre Kolleginnen unter Weinstein gelitten und in einem System von Manipulation und Unterdrückung gelebt, so die namentlich nicht genannte Frau.

„Auch wir waren nicht sicher vor ihm“, so die Ex-Mitarbeiterin, die sich mit ihrem Statement auch gegen Vorwürfe der „Kollaboration“ mit dem mutmaßlichen Straftäter wehren will.

So war im Zuge der Diskussion um Weinstein auch dessen angebliche Taktik thematisiert worden: Der Filmmogul habe seine weiblichen Mitarbeiter vorgeschickt, um die späteren Opfer in einer Atmosphäre der Sicherheit zu wiegen.

Hätten seine Assistentinnen dann den Ort des Geschehens verlassen, habe er sich über die meist jungen Nachwuchs-Schauspielerinnen oder Models hermachen können.

Weinstein soll aus Filmakademie ausgeschlossen werden

Den Vorwürfen widerspricht die Interviewpartnerin des „Guardian“ vehement. Sie und ihre Kolleginnen hätten niemals dem Missbrauch Weinsteins Vorschub leisten wollen. Im Nachhinein mache sie sich aber Vorwürfe, das System der Demütigung und Ausbeutung nicht früher verlassen zu haben. Sie selber sei von Weinstein bedroht, eingeschüchtert und manipuliert worden. 

Mehrere Schauspielerinnen werfen Weinstein sexuelle Belästigung und Vergewaltigung vor. Zahlreiche Kollegen distanzierten sich inzwischen von dem Hollywood-Produzenten. Die US-amerikanische Filmproduzenten-Vereinigung hat ein Ausschlussverfahren gegen den 65-Jährigen eingeleitet. (red, dpa) 

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