Köln – Nach den Protesten der katholischen Kirche über den Papst-Sketch des Kabarettisten Bruno Schmitz auf der Stunksitzung zensiert der WDR offenbar sein Programm: Die von einem großen Medienecho begleitete Bühnennummer wird in der 90-Minuten-Kurzfassung der Sitzung, die an Weiberfastnacht ab 22 Uhr im WDR-Fernsehen ausgestrahlt wird, nicht zu sehen sein.

Wie WDR-Sprecherin Kristina Bausch dem "Kölner Stadt-Anzeiger" bestätigte und wie zuvor auch Koeln.de gemeldet hatte, habe sich der Sender gegen eine Aufnahme des Sketches in den anderthalbstündigen Sitzungs-Zusammenschnitt entschieden. Bausch betonte, dass es bei der Auswahl der gezeigten Nummern nicht nur um die grundsätzliche Entscheidung ginge, die im Einklang mit den Programmgrundsätzen gefällt werde müsse, sondern auch um die künstlerische Seite: "Bei so viel gutem Material, das hier vorliegt, will man nur das beste senden." Welche Fassung in der langen Stunksitzungsnacht, die der Sender in der Nacht von Karnevalssamstag auf -Sonntag (0.30 bis 3.30 Uhr) ausstrahlt, gezeigt werde, stehe erst nach der entsprechenden Bearbeitung fest.

Bruno Schmitz war in seiner Persiflage in die Rolle des emeritierten Bischofs Walter Mixa geschlüpft. Darin bezeichnet er Papst Benedikt XVI. als "Frettchen des Herrn, dumm wie eine Rolle Oblaten, umgeben von servilen Höflingen". In Bezug auf den Kölner Kardinal Joachim Meisner lässt er Mixa sagen: "Der Höhepunkt war der Weltjugendtag hier in Köln: Benedikt und Joachim, der zum-Lachen-in-den-Keller-geht-Meisner, ließen sich wie zwei frischvermählte Schwuchteln über den Rhein schippern." (ksta)