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„Knüppelharte Knüppeltour“Die NPD-Jugend treibt Wahlkampf mit Ästen

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Mecklenburg-Vorpommern – Die „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) haben sich für ihre neueste Wahlkampfaktion in Mecklenburg-Vorpommern für eine Methode, die eher an Barbaren oder Steinzeitmenschen erinnert, entschieden. In einem Facebook-Video mit der Überschrift „Wir trommeln zum Sturm“ sieht man einen jungen, blonden Herren lässig auf einer Steinmauer sitzen. Begleitet von idyllischen Gitarrenklängen erzählt der Mann mit dem Namen Sebastian Richter von der neuen Aktion der Jugendorganisation der rechtsextremen NPD „Den Bürgerschutz selber organisiseren?“

In der Hand hält er etwas, das man fälschlicherweise als Ast identifizieren könnte. Es handele sich dabei um Knüppel, die die JN an die Bürger verteilt habe. „Natürlich nicht, um Jagd auf Asylanten zu machen“, betont Richter dabei. Auf den Stellenabbau der Polizei und das Notwehrrecht wolle man aufmerksam machen. Eingeblendet wird dazu ein vermeintlicher Gesetzesartikel mit der Überschrift „Verhaltenstipps: Übergriffe durch kriminelle Ausländer“.

Und tatsächlich: Wenn man den Facebook-Fotos der Jungen Nationaldemokraten Glauben schenkt, dann ziehen sie momentan durch die Landkreise Mecklenburg-Vorpommerns und bringen ihre dicken Ast-Knüppel unter die Leute. Die „knüppelharte Knüppeltour“ wie sie die Aktion nennen, erinnert jedoch weniger an politisches Wachrütteln als mehr an einen hetzerischen Aufruf zu Gewalt gegen Asylanten.

Wie die Bürger Mecklenburg-Vorpommerns auf die Verteil-Aktion der NPD-Jugend reagieren, zeigen die Bilder nicht. Doch laut aktuellen Umfragen könnte die NPD bei den Wahlen Anfang September auf rund vier Prozent kommen. Das wären zwei Prozent weniger als noch vor fünf Jahren. Dafür ist eine neue rechte Partei nun in MV auf dem Vormarsch: Die AfD kommt laut Prognosen auf 19 Prozent bei der Landtagswahl. (red)

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