Kriminalstatistik 2015NRW: Ein Fünftel mehr Einbrüche

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Einbrüche

  • 62 000 Einbrüche sind im vergangenen Jahr in NRW angezeigt worden.
  • Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr.

Düsseldorf – Die Zahlen sind ernüchternd: Mehr als 62 000 Einbrüche sind im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen angezeigt worden, das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote der Polizei in diesen Fällen lag bei niedrigen 13,8 Prozent. Verantwortlich für diesen Anstieg seien vor allem international operierende mobile Einbrecherbanden aus Südosteuropa, berichtet das NRW-Innenministerium in der Kriminalstatistik 2015, die am Mittwoch in Düsseldorf veröffentlicht wurde. „Das sind Profis: straff organisiert und bestens vernetzt. Nicht selten bestehen Familienbande“, sagt Innenminister Ralf Jäger (SPD). Dementsprechend aufwendig seien die Ermittlungen, so der Minister weiter.

Aufklärungsquote bei Taschendiebstählen gering

Gering war die Aufklärungsquote 2015 zudem auch bei Taschendiebstählen. Lediglich in 6,5 Prozent der Fälle konnten die Täter geschnappt werden. Dabei ist die Zahl der Diebstähle so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Landesweit wurden im vergangenen Jahr fast 55000 Fälle registriert, im Vergleich zu 2014 ein Anstieg von 1,6 Prozent. Mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen kommt nach Ministeriumsangaben aus ehemaligen Ostblockstaaten wie Rumänien, Bulgarien und Bosnien-Herzegowina oder aus Nordafrika (Marokko und Algerien).

Bei Tötungsdelikten hingegen weist die Kriminalstatistik für 2015 niedrigere Zahlen als im Vorjahr aus. 422 Fälle von Mord und Totschlag registrierte die Polizei. Das bedeutet einen Rückgang von rund sechs Prozent und somit den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Insgesamt wurden 2015 in NRW 1,5 Millionen Straftaten gezählt, geringfügig (ein Prozent) mehr als im Vorjahr. Gregor Golland (CDU) sieht in der Kriminalstatistik eine verheerende Bilanz. „Die schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen“, so der Landtagsabgeordnete. Die negativen Zahlen seien auf ein „sicherheitspolitisches Totalversagen“ von Minister Jäger zurückzuführen, sagt Golland.

Ähnlich äußerte sich der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Marc Lürbke: „Es fehlt ein schlüssiges Gesamtkonzept gegen Einbruchskriminalität. Obwohl Ermittler seit Langem darauf hinweisen, dass Personal fehlt, hat das Ministerium die Signale nicht hören wollen.“

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