Entscheidend ist vor der KonsoleDie Fußballstars Reus und Aubameyang auf der Gamescom

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Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang auf der Gamescom in Köln.

Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang auf der Gamescom in Köln.

Köln – Der Fußballer und Trainer Alfred, genannt Adi Preißler (1921 bis 2003) hat einen Satz gesagt, der zum Kulturgut des deutschen Fußballs wurde: „Grau ist alle Theorie – entscheidend is aufm Platz.“ Die Weisheit der Dortmunder Legende hat viele Jahrzehnte lang ohne Einschränkung und überall gegolten. Inzwischen bedarf sie einer Erweiterung: „Und vor der Spielkonsole.“

Fußballer haben schon vor Jahren aufgehört, nur Wesen aus Fleisch und Blut zu sein, die ihre Fähigkeiten im Stadion vor echten Menschen zeigen. Fußballer sind ebenso Figuren in Videospielen, die dort ihren realen Ebenbildern täuschend ähnlich sehen und dieselben Fähigkeiten haben.

Reus und Aubameyang zwischen den Gamern

Der Münchner Arturo Vidal tritt nach allem, was sich bewegt. Manuel Neuer ist mehr Feldspieler als Torwart. Sogar Verletzungen ereignen sich, sie tun nur nicht so weh. Oder sagen wir: vermutlich. Die Empfindungen digitaler Figuren sind noch nicht zu Ende erforscht.

Deshalb hatte es etwas ganz Selbstverständliches, als die Dortmunder Profis Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang am Mittwoch auf der Messe „Gamescom“ in Köln auftauchten und ein wenig auf dem aktuellen Spiel des Herstellers „Pro Evolution Soccer“ gezockt haben.

Realität und Fiktion verschmelzen

Es ist lange bekannt, dass Fußball-Profis zu den leidenschaftlichsten Anhängern des virtuellen Kicks gehören und mit Vorliebe sich selbst spielen. Ihr Beruf, der außer Training vor allem Rumhängen vorsieht, gibt ihnen die Zeit dazu. Vermutlich wird es ihnen eines Tages möglich sein, sich selbst in die Konsole zu scannen und mit ihrem virtuellen Abbild zu verschmelzen.

Dann wäre alles am richtigen Ort. Man könnte riesige Stadien bauen, Pyros abbrennen nach Herzenslust. Alles wäre, wie es draußen war. Die echte Welt bliebe jedoch unverwüstet. Und das Wichtigste: Es würde dennoch Geld gescheffelt, Euro, Dollar und vor allem Bitcoin.

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