ONS, 19x5, TGTSollte man kennen – diese Codes in Kontaktanzeigen stehen für Sex

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Immer mehr Menschen gehen im Internet auf Partnersuche.

Köln – Wer im Internet auf Partnersuche geht, schaltet ein Inserat oder füllt ein Profil auf einer Dating-Plattform aus. Dabei sollte man aber genau auf seine Formulierungen achten, damit man nicht missverstanden wird. Manchmal verstecken sich sexuelle Wünsche und Vorlieben hinter harmlos klingenden Begriffen, wie „Pädagogin“ oder „modern“. Gerade bei Kontaktanzeigen oder in Single-Börsen ist das „zwischen den Zeilen lesen“ gang und gäbe. Wer sich auskennt, weiß genau, was gemeint ist.

Dating-Portal entschlüsselt geheime Codes 

Und das ist nicht erst in Zeiten des Internets so. Sexuelle Wünsche und Vorlieben wurden schon zu Großmutters Zeiten mitgeteilt, damals aber eben noch viel mehr durch die Blume als heute. Das Portal „Singleboersen-Vergleich“ warnt deshalb vor Missverständnissen: Wer sich als Französisch-Lehrerin anbiete, vermittle nicht unbedingt nur die Sprache des Nachbarlandes.

Wer peinliche Missverständnisse vermeiden möchte, sollte sich also in einer Kontaktanzeige nicht als „Erzieherin“, „Pädagogin“ oder „Französisch-Lehrerin“ vorstellen. So wird die „Erzieherin“ gemeinhin mit Strenge, einem harten Regiment im Bett und sogar Schlägen zur Maßregelung assoziiert.

Sexuelle Gefälligkeiten gegen Bezahlung

Wer auf der Suche nach schnellem Sex ist, beschreibt sich selbst mit Codewörtern wie „tolerant“, „vorurteilsfrei“, „modern“, „zugänglich“ oder „offen“. Wer gegen Geld sexuell aktiv werden möchte, sucht man dem Portal zufolge eher nach einem „solventen“, „generösen“, „gut situierten“ oder „großzügigen“ Partner, auch „Gentleman“ oder „Geschäftsmann“ genannt. „TGT“ steht für „Treffen gegen Taschengeld“: Wer ein Taschengeld verlangt oder angeboten bekommt, der sollte sich darüber klar sein, dass er oder sie gerade für sexuelle Gefälligkeiten bezahlt wird.

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Wer auf „Natursekt“ steht, möchte angepinkelt werden, wer auf der Suche nach „ONS“, einem One Night Stand ist, sucht einen Sexpartner für ein kurzweiliges Abenteuer. Wenn ER mit 19x5 Maße angibt, so ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sein Penis gemeint: 19 Zentimeter lang, 5 Zentimeter dick. Ob diese Angaben der Wahrheit entsprechen, weiß in diesem Fall nur der Inserierende selbst.

Mit Abkürzungen zeigen, dass man sich in der Fetisch-Szene auskennt

Wer auf ausgefallene Sexpraktiken – wie etwa BDSM (Sammelbegriff für sadomasochistische Sexpraktiken) – steht, versieht heute sein Gesuch mit gängigen Abkürzungen, meist auf Englisch. Das geht schneller und zeigt, dass man sich in der Szene auskennt. Denn: Wer dort unterwegs ist, kennt die Codes und weiß, worauf er oder sie sich einlässt.

Eindeutige Angebote für Wohnungssuchende

Auch bei der scheinbar unschuldigen Wohnungssuche lauern zweideutige Gefahren. So berichten junge Studentinnen, die im teuren München auf WG-Suche waren, von ihren Erfahrungen auf „jetzt.de“ von „zweideutigen oder offen anzüglichen Angeboten von Vermietern“. Andere Nutzer berichten dort von anzüglichen Anzeigen und „Special-Deals“ mit verringerter Miete gegen sexuelle Gefälligkeiten. Ein Wohnungsinhaber, der ein Zimmer vermietet, sucht ausdrücklich eine devote Mitbewohnerin, die kochen kann und den Haushalt führt. Ein anderer inseriert sein freies Zimmer so: „Falls du Sex genauso magst wie ich, bin ich mir sicher, dass wir uns über die Miete scho einig werden würden“. Da muss man dann zumindest nicht mehr lange über geheimnisvolle Abkürzungen rätseln. (sar)

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