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Tipps für den WinterWas tun, wenn das Smartphone bei Kälte plötzlich ausgeht?

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Wer nicht will, dass sein Smartphone so endet wie dieses unglückliche iPhone, sollte es warm halten und Temperaturschwankungen vermeiden. 

Köln – Drinnen warm, draußen kalt und nass, in der Mitte das Smartphone. Die kleinen Computertelefone leiden im Winter besonders. Doch wer einige Tipps beachtet, bekommt das Smartphone sicher durch die kalte Jahreszeit.

Was tun, wenn das Handy sich ausschaltet?

Smartphones mögen keine Kälte. Zu niedrige Temperaturen zwingen die Leistung des Akkus und manchmal auch des Prozessors in die Knie. Manche Modelle schalten sogar ganz ab, wenn es zu kalt wird. „Das ist ein natürlicher Selbstschutz der Geräte“, erklärt Rita Deutschbein vom Telekommunikationsportal Teltarif.de, denn so halten die Akkus länger. iPhones dürfen zum Beispiel nur bei 0 bis 35 Grad Celsius genutzt werden.

Tipp: Lassen Sie das Handy dann auch lieber ausgeschaltet, so lange sie noch in der Kälte sind. Und sorgen Sie fürs nächste Mal vor: Bei Touren im Freien sollte das Gerät nah am Körper getragen werden. Wer das nicht möchte, sollte auf Schutzhüllen setzen. Isolierende Materialien wie Neopren oder Filz verzögern das Abkühlen des Smartphones.

Akku entleert sich schneller

Es kann auch passieren, dass der Akku des Smartphones sich in der Kälte schneller entleert. Das ist nicht nur blöd, wenn man gerade unterwegs ist und das Handy dringend braucht. Es schadet auch auch den Zellen des Akkus.

Besonders stark leiden sie darunter, wenn sie voll geladen sind. Die Zellen können dadurch große Energieverluste erleiden, wie Tobias Placke vom Batterieforschungszentrum (MEET) der Universität Münster erklärt. Es sei schlecht für die Laufzeit und die Lebensdauer des Akkus.

Tipp: Im Rucksack oder in der Tasche ist das Smartphone der Kälte noch stärker ausgesetzt. Lieber näher am Körper tragen. Vor dem nächsten Aufladen das Telefon zunächst auf Raumtemperatur erwärmen und erst dann laden. Denn: Ein kalter Akku lädt schlechter als ein Akku auf Zimmertemperatur. 

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Nicht fönen!

Manchmal lässt es sich jedoch nicht vermeiden, und das Mobilgerät muss für längere Zeit hinaus in die Kälte. Kommt das Telefon danach ins Warme, ist das für die Elektronik eine Strapaze. Nutzer sollten ihr Gerät in diesem Fall langsam erwärmen. Deutschbein rät davon ab, es mit einem Fön zu erhitzen oder auf die Heizung zu legen.

Denn abrupte Kalt-Warm-Wechsel bergen ein großes Risiko, etwa Kondensation. „Im schlimmsten Fall richtet die Nässe im Gerät Schaden an, etwa an den Akku-Kontakten“, so Deutschbein. Die Schäden können irreparabel sein. „Das Wasser kann zu Kurzschlüssen und Korrosion führen“, erklärt Heidi Atzler vom Tüv Süd.

Tipp: Headset nutzen. Damit lässt sich telefonieren, ohne das Smartphone der Kälte auszusetzen. Immer mehr Modelle unterstützen auch die Sprachsteuerung durch Siri oder den Google Assistant. So lassen sich viele Funktionen ohne das Telefon in der Hand ausführen.

Temperaturschwankungen vermeiden

Bekommt das Telefon Wärme und Kälte im Wechsel ab, kann sich im Inneren Kondenswasser bilden und zu Störungen und Schäden führen. Auch das Touch-Display kann unter Kälte leiden und möglicherweise schlechter funktionieren. Dagegen helfen ebenfalls Schutzhüllen und das Warmhalten beim Transport im Freien.

Auch das Display kann kaputt gehen

Bei Smartphones und Tablets können in den Touchscreens die Flüssigkeitskristalle einfrieren. Sie reagieren dann nur träge oder gar nicht mehr auf Berührungen.

Während bei IPS- und TFT-Bildschirmen Flüssigkeitskristalle verbaut sind, arbeiten in AMOLED-Displays Dioden. Gegenüber Kälte sei diese Technologie widerstandsfähiger, sagt Rita Deutschbein. Dennoch kann Kälte auch hier dazu führen, dass das Display-Glas springt.

Vorsicht: Garantie-Verlust!

Unter Umständen riskieren Verbraucher auch ihre Garantie, wenn sie ihr Smartphone bei eisigen Temperaturen nutzen. Wasserschäden etwa sind oft ausgeschlossen – was bei Kondenswasserbildung zum Problem werden kann. Halten sich Nutzer nicht an Temperaturvorgaben der Hersteller, seien Kälteschäden gemäß den Garantiebestimmungen nicht gedeckt, erklärt Deutschbein. (chs/dpa)

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