„Ich kann sie mir nicht leisten“Ehemann berechnet, was eine Hausfrau verdienen müsste

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Auf diesen Mann ist wohl jede Frau neidisch. Und für viele Mütter ist er gar ein Held! Nämlich für all jene, die sich entschieden haben, für ihre Kinder zu Hause zu bleiben.

In einem Blogbeitrag hat Steven Nelms aus Texas (USA) einmal ausgerechnet, was eine Hausfrau kosten würde, die man für ihre Arbeitsleistung bezahlen würde – wenn er seine Frau Glory also nicht geheiratet, sondern angestellt hätte. Und zwar rund um die Uhr, ohne Urlaubsansprüche oder freie Wochenenden.

Sein Fazit: Nur wenige könnten sich eine Hausfrau leisten!

Er rechnet vor: Eine Kinderfrau kostet im Durchschnitt über 36.000 Dollar im Jahr. Eine gewöhnliche Putzkraft 50-100 Dollar – pro Tag. Und er rechnet weiter: Was würde ein Koch kosten, der frisches Essen zubereitet, was ein Finanzberater und –verwalter, was eine Hilfe beim Waschen?

Am Ende kommt er auf eine Summe von über 70.000 Dollar im Jahr (etwa 63.000 Euro)! Nelms schreibt: „Tatsächlich deckt mein Einkommen bei Weitem nicht das ab, was sie für diese Familie leistet. Ich kann mir meine Frau gar nicht leisten.“

Wer ist dieser Mann, der so vielen aus dem Herzen spricht und was treibt ihn an? Lesen Sie das Interview mit Steven Nelms auf der nächsten Seite. 

Was hat ihn bewogen? Interview mit Steven Nelms

Herr Nelms, wie kamen Sie auf die Idee, diesen Beitrag zu schreiben, der so viele Elternherzen höher schlagen lässt?

Steven Nelms: In erster Linie sollte es ein Dankes-Brief an meine Frau sein. Ein Dankeschön für alles, was sie als Hausfrau und Mutter für unsere Familie tut. Wissen Sie, seit sie 15 ist, hat sie gearbeitet. Wer arbeitet, bekommt Geld, da gibt es eine direkte Verbindung zwischen dem, was man leistet und dem, was auf dem Konto eingeht. Als Hausfrau ist das nicht so!

Man arbeitet, bekommt dafür aber kein Geld. Für jede Frau, die das zum ersten Mal erlebt, ist das ein schwieriger Einschnitt. Und ich dachte, der beste Weg, ihr meine Wertschätzung dafür entgegen zu bringen, wäre eine Art Gehaltsabrechnung, die besagt, wie wertvoll das alles in Wahrheit ist, was sie für uns tut.

Wie reagierte Ihre Frau, als sie den Beitrag zum ersten Mal sah?

Nelms: Sie wusste es wirklich sehr zu schätzen und konnte meine Dankbarkeit durch jede Zeile lesen. Sie kennt mich und wusste, was ich damit sagen wollte.

Was bedeutet Ihnen Ihre Frau?

Nelms: Das ist eine unglaublich schwierige Frage, die ich nicht kurz und bündig beantworten kann. Wenn ich es mit einem Wort beschreiben könnte, wäre es „Verbündete“. Sie ist meine größte Verbündete – und umgekehrt bin ich das auch für sie. Alles, was wir tun, tun wir füreinander, zum Wohle des anderen. Das ist eine Teamleistung, und sie ist die Mitspielerin, auf die ich immer zählen kann, egal was passiert.

Würden Sie manchmal gern die Rollen tauschen? Dass also Sie zu Hause bleiben und Ihre Frau außerhalb arbeitet?

Nelms: Tatsächlich war es in den letzten Monaten genau so. Meine berufliche Situation hatte sich verändert, seit ich den Beitrag schrieb. Heute bin ich High-School-Lehrer und trainiere das Schwimmteam der Schule. Das heißt auch, dass ich im Sommer frei habe. Dazwischen war ich tatsächlich Hausmann, während Glory 40 Stunden pro Woche arbeiten ging. Die Zeit lag übrigens genau in der Töpfchen-Training-Phase unseres Sohnes.

Gibt es etwas, das Sie allen Hausfrauen und -männern mit auf den Weg geben möchten?

Nelms: Jede Hausfrau, jeder Hausmann könnte ein bisschen Bestätigung und Ermutigung gebrauchen. Es ist nicht leicht, so enorm viel Zeit und Energie an ein- und demselben Ort aufzubringen, an dem man sich auch noch entspannen und Ruhe finden soll. Denken Sie mal darüber nach: 50 Wochen-Arbeitsstunden! Das ist total anstrengend, psychologisch gesehen.

Ganz zu schweigen davon, dass Sie einen Großteil Ihrer Zeit mit Menschen zusammen sind, mit denen man keine erwachsenen Gespräche führen kann und von denen Sie weder Verständnis noch Zuspruch erwarten können. Wenn ein Elternteil zu Hause bleibt, braucht es dringend Bestätigung und Wertschätzung des anderen. Der andere muss nur bereit sein, diese Unterstützung und diesen Zuspruch auch zu bieten. Dann sind sie wirklich Verbündete.

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