„Wie du meinst!“Fiese Sprüche, die nur Mütter zu Müttern sagen

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Pssst, hast du DIE gesehen?

Von wegen Frauen-Solidarität: Geht es um das liebe Wohl von kleinen Kindern sind manche Mütter gnadenlos. Auch und gerade, wenn es um das Wohl von Kindern anderer Mütter geht. Am heftigsten geht es in Online-Foren zur Sache, aber auch auf Spielplätzen und Krabbelgruppen ist keine Mutter vor dem Urteil einer anderen gefeit. 

Wir haben uns mal unter Müttern umgehört und die schlimmsten Sprüche zusammengetragen.

„Du weißt schon, dass du das Kind damit total verwöhnst?“

Wie heißt es so schön? Verwöhne dein Kind nach Herzenslust. Und nein, wegen eines solchen Spruchs hat noch niemand aufgehört, sein Kind im Tragetuch zu tragen.

 „Also mein Kind tut sowas ja nicht...“

Ja, nee, ist klar. Wie schön, dass alle anderen nur Engelchen zu Hause sitzen haben. Wenn schon Kritik, dann sollte sie doch lieber konstruktiv sein, bitte, okay? Der Spruch hier bringt nämlich niemanden weiter.  

„Sie sollten Ihr Kind auf ADHS testen lassen“

Das hören Mütter, deren Kinder etwas mehr Energie haben als andere. Das muss aber doch nicht gleich eine Krankheit sein! Solche Hobby-Diagnosen haben auf dem Spielplatz nichts zu suchen.

„Wie noch ein Kind, willst du nicht erstmal wieder arbeiten gehen und etwas für die Allgemeinheit leisten?“

Öhm, also sind  Kinder keine „Leistung für die Allgemeinheit“?

„Soso, jetzt wirst du also zur Hausfrau und Glucke. Na, wenn dir das reicht.“

Nur weil jemand drei Jahre in Elternzeit geht, heißt das doch nicht, dass man zur Glucke mutiert, nicht abgeben kann und dass einem der Job nicht manchmal fehlt. Aber es ist nun einmal eine individuelle Entscheidung – eine, die es zu respektieren gilt.

„Ich könnte mein Kind nicht so früh abgeben, dafür hab ich es viel zu lieb!“

Und das heißt dann im Umkehrschluss, dass alle, die wieder arbeiten gehen, ihr Kind weniger lieben? Und wenn sie die einzigen sind, die Geld verdienen können? Ist es dann nicht auch ein Zeichen von Liebe, arbeiten zu gehen, damit das Kind eine gesicherte Zukunft hat? Und ist es nicht überhaupt gar nicht Sache der anderen Mütter, das zu bewerten?

Auch fies: Ach, ihr habt es so gut, ihr anderen Mütter...

„Für was hast du denn Kinder gekriegt, wenn du gleich wieder arbeiten gehst?“

Dieser Spruch variiert auch gern mit einem „Also ich könnte ja nicht so lange daheim bleiben.“ Für beide Sätze gilt: Meine Entscheidung. Mein Leben. Jeder hat sich vorab Gedanken zur Situation gemacht und die für sich am besten passende Lösung gefunden. Festes Gesetz in der Fiese-Mütter-Szene: Wer zu Hause bleibt, gluckt, wer arbeiten geht, ist eine Rabenmutter

„Dein Kind ist eben anders...“

Uh, der Spruch kann natürlich auch nett und beruhigend gemeint sein. Er kommt aber nicht so rüber! Er wirkt viel eher wie ein: Akzeptier halt, dass du es nie hinbekommen wirst wie wir.

„Wow, drei Wochen gratis Urlaub, du hast es gut“

Naja, so eine Mutter-Kind-Kur bekommt man ja eben auch nur verschrieben, wenn es eine medizinische Indikation gibt. Wer also grad sein Burnout auskurieren soll, der wird wohl eher nicht von Urlaub sprechen.

„Mensch, du hast ja auch richtige Still-Euter. Weißt du schon, wo du sie dir nach dem Abstillen operieren lässt?“

Dieser Spruch fiel so tatsächlich in einer Sauna. Gesagt wird er von weitläufigen Bekannten zu einer Mutter, die ein zehn Wochen altes Kind hat. Kein Witz!

„Na wie du meinst. Ist ja dein Kind“

Ist mir ja egal, wenn du deinem Kind das Leben versaust. So klingt das, oder? Ist ja deine Entscheidung, bist ja du schuld. Dieser Satz bringt überhaupt nichts außer schlechter Gefühle.

„...das kannst du ja gar nicht nachempfinden, da du ja keine eigenen Kinder hast...“

Dies sagte eine Mutter zu einer Frau, die drei Pflegekinder hat. Als hätte die weniger Stress...

„Hast du nicht manchmal auch das Gefühl, dein Kind würde gerne in einer normalen Familie aufwachsen?“

Was soll man darauf antworten? Besser in einer außergewöhnlichen Familie aufwachsen, als mit einer intoleranten Mutter?

„Tja, das hat er sich von deinem Kind abgeguckt.“

Wenn die Tochter dem Nachbarssohn das Sandwerfen nachmacht… Dann ist wer schuld? Naja, wenn schon nicht die Kinder, dann wenigstens die Mutter. Passt doch mal auf!

So dreist: „Ein bisschen Respekt würde deinem Kind auch nicht schaden

„Mein Sohn geht jetzt zum Kinderkarate. Da lernt man Respekt und zuhören... das würde deinem Kind auch gut tun!“

Und dir, liebe Vorwurfs-Mutter, würde der Kurs vielleicht sogar noch besser bekommen. Wegen Respekt und so...

„Es liegt an dir, ob dein Kind durchschläft“

Wenn etwas nicht gut läuft, sind im Zweifel einfach immer die Eltern schuld. Aber Kinder lassen sich zum Schlafen eben nicht zwingen. Manche schlafen gut, andere schlecht. So ist das. Und wer keine kindesverachtenden Schlafprogramme anwenden will, hört bei diesem Satz am besten gepflegt weg.

„Du wirst schon sehen, was du mal davon hast“

Oho, jaja, die Quittung kommt bestimmt. Und wenn irgendwas schief laufen sollte, wissen wir ja auf jeden Fall, woher es kommt. Nicht.

 „Ach soooo, Du hattest einen Kaiserschnitt!“

Dann erklärt sich ja einiges. Aber was eigentlich? Ein Kaiserschnitt ist beileibe nicht weniger wert, als eine natürliche Geburt, falls jemand darauf anspielen wollte.

„Als Hausfrau musst du ja jetzt aufpassen, dass dein Mann keinen Mist baut, du bist ja jetzt von ihm abhängig...“

Ähm. Nun ja, also selbst viele berufstätige Frauen fänden es wohl eher schade, wenn ihr Mann fremdgehen würde… Abhängigkeit hin oder her…

„Habt ihr keine anderen Hobbys?“

Welch unschöner Kommentar zu einer erneuten Schwangerschaft. Da hilft nur eine schlagfertige Antwort: „Besser Babysex haben, als gar keinen Sex mehr“.

(lha)

Das könnte Sie auch interessieren:

KStA abonnieren