Beichten aus dem Eltern-Alltag„Ich schmuggle für meinen Sohn Nutella in die Kita“

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Im Alltag gehen Eltern mit der Wahrheit manchmal ziemlich „kreativ“ um.

Köln – Hach, sind wir nicht alle vorbildliche Eltern? Wir erziehen unsere Kinder mit Bedacht und Sorgfalt. Hängen uns immer mächtig rein. Naja. Zumindest haben wir diesen Anspruch. Und nach außen hin soll es auch bitte schön so wirken. Doch in der Realität? Da sieht es oft ganz anders aus. Dreckig. Laut. Chaotisch. Von wegen pädagogisch wertvoll. Von wegen frisch gebackene Kuchen und gesundes Pausenbrot. Manchmal drücken wir Eltern alle Augen auf einmal zu – und wursteln uns so durch. Oder werden sehr kreativ

Wir haben ein paar Elternbeichten gesammelt – anonym versteht sich, wir wollen ja nicht auffliegen:

Wegen einer Laus doch nicht!

„Einmal habe ich morgens eine Laus im Haar meiner Tochter entdeckt. Ich hab sie entfernt und sie zur Schule geschickt. Weger einer Laus, bleibt das Kind nicht zu Hause.“

Verstecktes Nutella

„Ich habe meinem Sohn oft ganz dünn Nutella unter den Brotbelag geschmiert und in die zuckerfreie Kita geschmuggelt. Der Junge hätte sonst gar nichts gegessen.“

Wechselfell

„Als das Meerschweinchen meines Sohnes gestorben ist, habe ich es nicht übers Herz gebracht, es ihm zu sagen. Da ich aber in keiner Zoohandlung eines mit der gleichen Farbe auftreiben konnte, habe ich ihm erzählt, dass Meerschweinchen, wenn sie nach einer Krankheit wieder gesund werden, manchmal ein anderes Fell bekommen.“

Ach, ich helfe doch gerne

„Ich melde mich ab und zu freiwillig für Dienste in der Schule. Vielleicht kriegt meine Tochter dann ja bessere Noten. Nächste Woche helfe ich bei der Fahrradprüfung.“

Mama muss mal…

„Ich hab mich neulich mit dem letzten Erdbeerjoghurt auf dem Klo eingeschlossen und auf Nachfrage gebrüllt, dass ich mal muss – weil ich wusste, ich würde den Joghurt sonst mit meinen zwei Kids teilen müssen.“

(Fast) selbst gebacken

„Ich habe es nicht mehr geschafft, für den zweiten Geburtstag meines Sohnes einen Kuchen zu backen. In der Eile habe ich dann einfach zwei Kuchen gekauft, Glasur darüber geleert, ein paar Smarties und Kerzen als Deko drauf gesteckt – und noch große Komplimente für meine Backkünste geerntet.“

Zeit fürs Bett

„Wir haben einmal heimlich die Uhren von 18 auf 20 Uhr umgestellt und den Kinder gesagt, es sei jetzt dringend Zeit fürs Bett. Zwei Stunden früher Erholungszeit für uns Eltern.“

Geschenke (von sparsamen Eltern)

„Ich habe Spielzeug, mit dem meine Kinder lange nicht mehr gespielt haben, wieder in Geschenkpapier verpackt und nach einigen Wochen wieder geschenkt.“

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Nur für Profis

„Wenn unsere Tochter im Supermarkt mit leuchtenden Augen vor den Weihnachtssachen stand, habe ich ihr gesagt: 'Das können wir nicht kaufen. Wir haben keinen Weihnachtsmannausweis.' Hat immer funktioniert. Auch an Ostern.“

Bravo, Bravo!

„In der Schule fand vor den Ferien ein Konzert statt. Es war stickig und langweilig und auch nichts Weltbewegendes. Ich hatte einen Frisörtermin und kam zu spät. Ich habe mich am Schluss reingeschlichen und so getan, als ob ich die Aufführung gesehen habe und sie überschwänglich gelobt.“

Mhm, Lieblingswurst!

„Unsere Kleine möchte immer nur eine bestimmte teure Kinder-Leberwurst. Da ich nicht einsehe, so viel Geld für die niedliche Verpackung auszugeben, kaufe ich einfach die günstige Leberwurst und schmiere sie in die schöne Kinder-Verpackung.“

Zzzzzzz…

„Wenn wir am Wochenende noch ein bisschen schlafen wollen, drücken wir unseren Kleinkindern das Handy in die Hand und drehen uns nochmal um. Manchmal wachen wir erst Stunden später wieder auf. Oops.“

Zahnfee im Stau

„Ich hatte vergessen, einen Euro unters Kopfkissen zu legen, als mein Kind einen Zahn verloren hat. Als sie dann in der Schule war, habe ich eine Karte gebastelt, auf der stand, dass sich die Zahnfee entschuldigen möchte. Sie stand im Stau und kam zu spät.“

Internet-Sperrstunde

„Bei uns macht leider das Internet um 20 Uhr zu. Das glauben zumindest unsere Kinder.“ (iwo)

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