Bewerbung schreibenTipps für ein gelungenes Anschreiben

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So nicht: Rechtschreibfehler, falsche Anrede und noch dazu handschriftlich - hier hat der Bewerber wirklich alles falsch gemacht, was möglich ist.

So nicht: Rechtschreibfehler, falsche Anrede und noch dazu handschriftlich - hier hat der Bewerber wirklich alles falsch gemacht, was möglich ist.

Das Anschreiben liegt am Anfang der Bewerbungsmappe - allein deshalb sollte es einen guten Eindruck machen. Doch anders als beim Lebenslauf fällt die Formulierung vielen schwer. Karriereberater erklären die größten Patzer im Anschreiben - und wie Jobsuchende sie vermeiden können:

Langweiliger Einstieg

Was kann ich der Firma bieten? Das sollte der Arbeitgeber aus dem Anschreiben erfahren. Anfang und Ende des Textes sind dabei entscheidend, erklärt die Karriereberaterin Svenja Hofert. Diese Sätze bleiben in der Regel im Gedächtnis der Personaler hängen.

„Hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Stellenanzeige“ - so beginnen viele ihr Anschreiben. Das ist nicht unbedingt ein erster Satz, der dem Personaler Lust auf mehr macht, sagt Karriereberater Thomas Bähren aus Köln. Besser sei, hier bereits einige wichtige Fakten zum Jobsuchenden unterzubringen wie „Als gelernte Bürokauffrau mit zehn Jahren Berufserfahrung passe ich auf Ihre Stelle“. Auch könnte ein schönes Anschreiben etwa so beginnen: „Wenn Sie einen aufgeweckten Azubi suchen, dann...“.

Jedes Unternehmen verdiene einen individuellen Einstieg, meint der Kölner Bewerbungsberater Jürgen Zech. Am Anfang des Anschreibens sollte ein Bezug zwischen Bewerber und Unternehmen hergestellt werden. Floskeln sind ebenso vermeidbar wie ein erster Satz, der mit „Ich“ beginnt.

Eigenschaften aneinanderreihen

Teamfähig, flexibel, zuverlässig - solche Attribute sind nicht mehr als Luftblasen. Auch wenn auf Jobsuchende alles zutrifft: Am Ende der Bewerbung wird nichts davon dem Personaler in Erinnerung bleiben, wenn sie das nicht mit Fakten untermauern. Besser wirkt häufig: „Ich habe Veranstaltungen mit 500 Kunden gemanagt - das Organisieren gehört zu meinen Stärken.“

Ellenlange Ausführungen

Das Anschreiben ist am besten nicht länger als eine Seite. Nur wenige Personaler machten sich die Mühe, längere Ausführungen zu lesen, sagt Bähren. Zu kurz darf der einführende Text aber auch nicht sein: Ein Anschreiben mit nur fünf Zeilen sei zu kurz.

Lebenslauf exakt wiedergeben

Aus Verlegenheit neigt mancher Jobsuchender dazu, im Anschreiben den Lebenslauf nachzuerzählen. Das ist überflüssig. Im Anschreiben sollten Bewerber darlegen, warum der Job zu ihnen passt. Wichtig ist, in der Stellenanzeige genau zu schauen, was gefragt ist. Im Anschreiben legen sie dann dar, was ihre bisherigen Aufgaben sind - und warum sie dadurch genau zu der Stelle passen.

Nicht gegenlesen lassen

Bevor Jobsuchende eine Bewerbung absenden, lassen sie diese am besten von mehreren Personen gegenlesen. Darauf weist der Jobcoach Jürgen Hesse aus Berlin hin. So gehen sie sicher, dass Anschreiben keine Tipp- und Rechtschreibfehler enthalten. Wer Unterlagen lange bearbeitet, findet solche Fehler häufig nicht mehr. Für viele Personaler sei eine Bewerbungsmappe mit Fehlern aber ein Grund, Jobsuchende sofort auszusortieren. (gs/dpa)

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