Abo

Deo, Dusche, KoffeinWas hilft gegen starkes Schwitzen – und was macht es schlimmer?

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Eine kalte Dusche fühlt sich bei heißen Temperaturen oft erfrischend an, bringt aber nicht viel.

Es ist Sommer und es ist heiß und alle schwitzen, das ist ganz normal. Doch während bei manchen nur Schweißperlen tropfen, riechen andere ziemlich unangenehm. Deo, Parfüm oder nur die Dusche? Wir erklären, was wirklich gegen schlimmen Schweißgeruch hilft.

Bereits vorhandenen Schweißgeruch mit Deodorant oder Parfüm übertünchen zu wollen, ist keine gute Idee. Denn das nützt nichts. Auch Puder hilft nicht. „Das setzt sich nur oben drauf und bringt dann gar nichts“, erklärt Hautärztin Uta Schlossberger.

Geruch entsteht, wenn der frische Schweiß zersetzt wird

Schweißgeruch entsteht dadurch, dass der frische Schweiß - der ja normal ist - zersetzt wird. Gerade im Sommer produziert der Körper vermehrt Schweiß, um sich abzukühlen. An den Stellen, an die nicht ausreichend Luft kommt - zum Beispiel an den Achselhöhlen -, setzen sich Bakterien ab. Sie erzeugen Stoffwechselprodukte, die riechen. Dabei gilt: Je mehr Schweiß, desto mehr Bakterien und in der Folge stärkerer Geruch.

Deo vor dem Schwitzen auftragen

Damit es die Geruchsbildung wirklich unterbindet, muss das Deo deshalb vor dem Schwitzen aufgetragen werden. Dermatologin Schlossberger empfiehlt, das Achselhaar zu entfernen. Der Schweiß kann dann schneller trocknen. Auch das Tragen atmungsaktiver Kleidung sei sinnvoll, weil dadurch mehr Luft an den Körper kommt und Bakterien weniger Chancen haben sich abzusetzen.

Wer bereits schwitzt, sollte die Achseln waschen

Wer schon geschwitzt und kein Deo aufgetragen hat, kann den Schweißgeruch noch vermeiden, wenn er sofort seine Achseln wäscht. „Klares, normales Wasser reicht dann schon“, sagt Schlossberger. Bei starkem Schwitzen helfen zusätzlich spezielle Achselpads. Diese werden an der Innenseite der Kleidung angebracht und halten die Achseln trocken.

Koffein, Nikotin und Alkohol verstärken die Schweißproduktion

Bestimmte Stoffe verstärken die Schweißproduktion oder den unangenehmen Geruch. Wer Koffein, Nikotin oder Alkohol zu sich nimmt, schwitzt stärker. Laut Schlossberger sollte man auch bestimmte Nahrungsmittel wie Knoblauch und Zwiebel im Sommer eher meiden. Sie intensivieren den Eigengeruch, sagt die Medizinerin: „Das schwitzt man dann quasi wieder aus.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch eine kalte Dusche kann schnell kontraproduktiv sein, insbesondere nach dem Sport verstärkt sie eher die Schweißproduktion. Experten raten zu einer handwarmen „Abkühlung“, die länger gegen den Schweiß hilft.

Hyperhidrose - der Fachbegriff für übermäßiges Schwitzen

Übermäßiges Schwitzen kann auch krankhaft sein, dann spricht man von Hyperhidrose. Diese kann mit einer Stoffwechselerkrankung oder einer Hormonstörung zusammenhängen. Doch manchmal lässt sich die genaue Ursache für das übermäßige Schwitzen nicht feststellen. Auch Angst, Stress oder Schmerzen können eine vermehrte Schweißproduktion auslösen.

Als letzte Konsequenz können vegetative Nervenbündel in einer Operation durchtrennt werden. Diese regen die Schweißdrüsen an. Auch das Nervengift Botox wird gegen die übermäßige Schweißproduktion gespritzt. (dpa/ef/pg)

KStA abonnieren