10 Schwitz-TippsSauna-Gänger leben länger

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Gute Nachrichten für alle Sauna-Gänger: Wer regelmäßig schwitzt, lebt länger.

Gute Nachrichten für alle Sauna-Gänger: Wer regelmäßig schwitzt, lebt länger.

Gute Nachrichten für alle Sauna-Gänger: Wer regelmäßig schwitzt, lebt länger. Das hat eine finnische Studie, die gerade im Fachmagazin „Jama International Medicine“ erschienen ist, nun nachgewiesen. Häufige Sauna-Besuche reduzieren das Herzinfarkt-Risiko demzufolge erheblich. Kein Wunder, dass die groß angelegte Studie ausgerechnet in Finnland stattfand - schließlich ist das Saunieren dort so beliebt wie sonst nirgendwo. Die Wissenschaftler um Tanjaniina Laukkanen vom Institute for Public Health and Clinical Nutrition in Kuopio untersuchten 2315 Männer zwischen 42 und 60 Jahren und begleiteten sie im Schnitt 20 Jahre lang.

Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich verringert

Die Wissenschaftler analysierten in diesem Zeitraum die Häufigkeit der Saunabesuche der Probanden und werteten die Todesfälle aus: So konnten sie zeigen, dass das Risiko, an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu sterben, durch regelmäßige Saunagänge deutlich verringert wird. Und: Je öfter man sich einer Schwitzkur unterzieht, desto niedriger das Sterbe-Risiko.

Je öfter, desto gesünder

So nahm etwa die Wahrscheinlichkeit für einen plötzlichen Herztod bei zwei bis drei Saunabesuchen pro Woche im Vergleich zu nur einer wöchentlichen Schwitzkur um relativ 22 Prozent ab, wie das Online-Fachmagazin Medscape über die Studie schreibt. Wer sogar vier bis sieben Mal pro Woche schwitzt, verringert sein Risiko demnach um 63 Prozent.

Auch die Länge der Saunabesuche wirkt sich der Studie zufolge auf die Gesundheit aus: Diejenigen, die sich durchschnittlich elf bis 19 Minuten aufhielten, hatten ein um sieben Prozent geringeres Risiko für einen plötzlichen Herztod als diejenigen, die in der Regel nur weniger als elf Minuten schwitzten, wie Medscape berichtet. Andere Studien kamen in der Vergangenheit allerdings zu dem Ergebnis, dass sich Saunieren negativ auf die Gesundheit auswirken kann, wie die finnischen Studienautoren einräumen.

Ähnlich wie eine leichte Trainingseinheit

Und: Den genauen Gründen für ihre Ergebnisse, also den Ursachen für die positiven gesundheitlichen Folgen von Saunabesuchen, sind die Wissenschaftler noch auf der Spur. Während einer Saunasitzung verliert man den Autoren zufolge einen halben Liter Flüssigkeit und die Herzfrequenz steigt auf bis zu 150 Schläge pro Minute - was einer leichten Trainingseinheit entspricht.

Stärkung der Abwehrkräfte, Entspannung der Muskeln

Hinzu kommt:Saunabaden aktiviert verschiedenen Untersuchungen zufolge das Immunsystem, stärkt die Abwehrkräfte und sorgt für die Entspannung der Muskeln. Damit sich der Saunabesuch positiv auf die Gesundheit auswirkt, sollte man allerdings ein paar Dinge beachten - zehn Schwitz-Tipps:

1. Genug Zeit einplanen

Ganz wichtig: Ausreichend Zeit einplanen: Für den kompletten Saunabesuch mit diversen Anwendungen solle man nach Angaben des Deutschen Sauna-Bundes etwa zwei Stunden Zeit einplanen. Der Ausflug in die Sauna soll schließlich entspannen, ein „gehetztes Abarbeiten“ werde den Körper dagegen belasten.

2. Mild starten

Man sollte mit milden Schwitzkuren bei 50 bis 60 Grad Celsius starten und sich zwischen den Saunagängen genug Erholung gönnen. Und: Immer auf sein Körpergefühl achten und vertrauen.

3. Nicht zu lange schwitzen

Der Deutsche Sauna-Bund empfiehlt Saunagänge von acht bis 15 Minuten. Dabei sollte man erst liegen und sich die letzten zwei Minuten hinsetzen, um den Kreislauf wieder zu aktivieren.

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4. Erst Bewegen, dann kalt duschen

Nach dem Saunagang sollte man sich am besten an der frischen Luft bewegen, denn der Körper benötige jetzt Sauerstoff, so der Deutsche Sauna-Bund. Anschließend könne man sich langsam kalt abduschen – aber nicht zu plötzlich.

5. Bitte ausruhen

Nach der kalten Dusche ist Entspannung angesagt: „Nach der Abkühlung bewirkt ein warmes Fußbad ein wohliges Wärmegefühl, denn der Körper kommt dadurch zum vollständigen Temperaturausgleich“, schreiben die Experten des Sauna-Bundes. In jedem Fall sollte man nach dem kalten Duschen eine Ruhepause von etwa 20 bis 30 Minuten einlegen.

6. Zwei Runden anschließen

Alle guten Dinge sind drei: An die erste Runde können bis zu zwei weitere Saunagänge inklusive Bewegung, Duschen und Ruhen angeschlossen werden. Drei Durchgänge genügen laut Sauna-Bund, um die positiven Auswirkungen der Schwitzkur zu erzielen - jeder weitere Durchlauf führt demnach nicht zu einer Steigerung der Effekte.

7. Genug trinken

Wer schwitzt, sollte genug trinken. Das ist beim Saunieren besonders wichtig. Flüssigkeitsverlust sollte in jedem Fall zwischen den Saunagängen ausgeglichen werden. Während des Saunabades sollte man dem Sauna-Bund zufolge besser nichts trinken, da sonst der Effekt des Entschlackens weitgehend ausbleibe. Experten empfehlen Wasser oder Saftschorlen; Alkohol sollte man dagegen nicht trinken, da er den Kreislauf unnötig belastet.

8. Nicht mit Fieber in die Sauna

Nicht in die Sauna gehen sollten Menschen, die an Fieber oder erhöhter Temperatur leiden. Sonst kann die körpereigene Temperaturregelung aus dem Gleichgewicht kommen. Eine ankommende Erkältung auszuschwitzen, bevor sie wirklich ausbricht, funktioniert nur in Ausnahmefällen. Häufiger bricht die Krankheit beschleunigt aus.

9. Vorsicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Wer bereits unter schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte vor dem Saunieren einen Internisten zurate ziehen. Der kann den Kreislauf beurteilen und bewerten, ob man Saunabaden darf oder nicht.

10. Vorsicht bei Kreislaufproblemen

Wer mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hat, sollte Experten zufolge ein paar Regeln beachten. Dazu gehört etwa, nicht mit vollem Magen in die Sauna zu gehen. Auch wer hungrig ist, verzichtet dem Sauna-Bund zufolge besser auf den Saunagang. Außerdem sollte man zusätzliche Kreislaufbelastungen wie das finnische Quästen - das Abklopfen mit Birkenbüscheln - und Aufgüsse vermeiden. Und: Wer einen niedrigem Blutdruck hat, für den sind die Kaltwasser-Duschen besonders wichtig. (rer/ef)

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