ARD-VerbrauchersendungLachsfilet aus dem Supermarkt mit Chemikalien belastet

Lesezeit 2 Minuten
Zulachs_belastet_Tiefkühl

In allen acht getesteten Zuchtlachs-Angeboten aus den Supermärkten wiesen die Tester hohe Werte des Konservierungsmittel Ethoxyquin nach.

Zuchtlachs aus Supermärkten und Discountern können das Konservierungsmittel Ethoxyquin enthalten. Das berichtet das ARD-Verbrauchermagazin Plusminus. Bei Labortests wiesen die Tester die Substanz in allen acht getesteten Produkten nach. 

Die höchste Konzentration bei Real-Zuchtlachs

In einer bei Real eingekauften Probe frischen Lachsfilets mit Haut, Marke "Profish", entdeckte das Labor die im Vergleich zur übrigen Auswahl höchste Menge Ethoxyquin sowie Ethoxyquin-Dimer, einer Variante der Chemikalie: zusammen 168,7 Mikrogramm pro Kilogramm.

Dahinter: von Rewe "ja!-Tiefkühl-Lachsfilet" (135,5 Mikrogramm/kg) und von Aldi Nord "Rookhus Echter Räucherlachs" (133 Mikrogramm/kg).

Rückstände des Konservierungsmittel wurden in diesen Produkten nachgewiesen:

  •  „ja! Räucherlachs, mild geräuchert und von Hand gesalzen“ von Rewe
  •  „Echter Räucherlachs, trockengesalzen“ von Norfisk
  • „Tip Räucherlachs in Scheiben“ von Real
  • „Golden Seafood Lachsfilets natur“ von Aldi Nord
  • „Gut & Günstig Norwegische Lachsfilets“ von Edeka.

Was ist Ethoxyquin überhaupt?

Die Substanz steht im Verdacht, DNA-Schäden zu verursachen, so der Toxikologe Professor Edmund Maser von der Kieler Christian-Albrechts-Universität.

Das Konservierungsmittel wird verwendet, um Futtermittel haltbar zu machen und wurde lange Zeit auch als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Die Substanz gilt aber als gesundheitlich bedenklich und ist deshalb im Pflanzenschutz seit 2011 in der Europäischen Union verboten. „In Futtermittel ist es jedoch zugelassen und gelangt offenbar auf diesem Weg in die Fische“, so die Plusminus-Redaktion. 

Keine Rückstandshöchgehalte auf EU-Ebene für Fisch

Als allgemeine Höchstmenge für Lebensmittel tierischer Herkunft gilt: 50 Mikrogramm Ethoxyquin pro Kilogramm. Für Fisch existieren jedoch auf EU-Ebene keine Rückstandshöchstgehalte für Ethoxyquin!

Von dieser Belastung waren jedoch nur die getesteten Zuchtlachs-Produkte betroffen, als weitgehend frei von der Substanz gelten Wildlachs und Biolachs, so Plusminus. Da Wildlachs nicht gezüchtet werde, bekomme er somit kein belastetes Futter, erklären die Verbraucherschützer.

Das sagt Real dazu

Auf den Test angesprochen, versprechen Besserung: so räumte Real ein, bei internen Untersuchungen ebenfalls vergleichbare Werte erhalten zu haben und versprach den Verbraucherschützern „die Rückstandsgehalte der gelieferten Ware nach Möglichkeit zu reduzieren“. (dmn/spe)

Das könnte Sie auch interessieren:

KStA abonnieren