Drei Tricks vom Musik-ProfessorWie werde ich bloß einen Ohrwurm los?

Lesezeit 1 Minute
laute musik ohren zuhalten ohrwurm imago

Autsch, schon wieder! Ob man oft oder selten Ohrwürmer bekommt, hängt auch damit zusammen, ob man ein gutes akustisches Gedächtnis hat.

„Live Is Life, na na na nana", schon erwischt? Oder wie wäre es mit "Atemlos durch die Nacht"? Hat man ein Lied aufgeschnappt oder auch nur eine Textzeile gelesen, dudelt der Song unentwegt im Kopf weiter. Ein Ende ist nicht absehbar!

Besonders offen für solche Ohrwürmer ist das Gehirn, wenn es unterbeschäftigt ist, erklärt Prof. Michael Oehler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Ob einem das häufig passiert oder eher selten, hat mit dem auditiven Gedächtnis zu tun. „Ist es besonders ausgeprägt, ist derjenige auch anfälliger für Ohrwürmer.“ Und es gibt Lieder, die eher hängen bleiben als andere: „Das hängt unter anderem mit der Melodiekurve und Geschwindigkeit zusammen.“

Ohrwürmer werden durch die Erinnerung aktiviert

Aktiviert werden solche Ohrwürmer manchmal auch durch eine Erinnerung. Hat jemand zum Beispiel mit der Mutter immer ein bestimmtes Lied gehört, kann der Geruch nach ihrem Parfum das Lied zurück ins Bewusstsein holen.

Alles zum Thema Musik

Um den Ohrwurm wieder loszuwerden, gibt es unterschiedliche Strategien:

  • Was hilft: Beschäftigung fürs Gehirn. Man kann zum Beispiel etwas Spannendes lesen oder sich auf eine andere Sache konzentrieren.
  • Außerdem weiß man heute, dass Bewegung zu Musik Ohrwürmer verstärkt. Umgekehrt kann es helfen, sich gegen den Takt zu bewegen, um ein Lied aus dem Kopf zu verbannen.
  • Wer die Nerven dazu hat, kann den Ohrwurm auch einmal komplett durchhören. „Manchmal verschwindet er dadurch“, erklärt Michael Oehler. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere mehr oder weniger hilfreiche Vorschläge hat die Internet Earwurm Community gesammelt. Wenn also die drei oberen Strategien nicht weiterhelfen, kann man zum Beispiel auch:

  • Eine Zimtschnecke oder etwas anderes mit Zimt essen. Das Aroma soll den Ohrwurm-Part des Gehirns ablenken.
  • Anonsten hilft eventuell die volle Dröhnung-Strategie: Laut so viele Ohrwürmer zu singen, wie einem einfallen und zwar ohne Pause. Das Melodien-Gemisch soll das Gehirn überfluten und die Songs gegenseitig neutralisieren. Beispiele gefällig: „Er gehört zu mir“, „Paparazzi“ oder „By The Rivers Of Babylon“.
  • Wenn's im Kopf immer noch weiterdudelt, kann man immer noch so gemein sein und seinen Ohrwurm einfach weitergeben.

(dpa/ef)

KStA abonnieren