Zwölf TippsDas hilft wirklich gegen den Kater

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Je besser die Party, desto schlimmer der Kater danach.

Je besser die Party, desto schlimmer der Kater danach.

Selbst wer kaum Alkohol konsumiert, trinkt vielleicht ein- oder zweimal im Jahr trotzdem einen über den Durst. Am nächsten Morgen wartet häufig ein fieser Kater. Wer es nicht völlig übertreibt, kommt trotz Alkoholgenuss aber auch ohne üble Nachwirkungen durch den nächsten Tag.

Die Symptome eines Katers - Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung - beruhen auf einem Flüssigkeitsmangel. Die Abbauprodukte des Alkohols fördern das Ausscheiden von Wasser über die Niere, wie Isabelle Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Bonn erklärt. „Mit dem Wasser verliert der Körper auch Elektrolyte.“ Das sind etwa die Mineralstoffe Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium. Durch diesen Mangel dröhnt der Schädel. Doch dagegen kann man etwas tun: Wir stellen die besten Anti-Kater-Tipps vor:

Schnäpse vermeiden

Ein Grund für das Unwohlsein am nächsten Morgen ist, dass Alkohol und seine Abbauprodukte giftig für die Zellen des Körpers sind, erläutert der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). Besonders durch hochprozentige Getränke nimmt man mehr Alkohol auf, als der Körper in kurzer Zeit abbauen kann. Um Kopfschmerzen und Übelkeit zu vermeiden, sollte man deshalb lieber auf harte Getränke verzichten und sich beim Trinken Zeit lassen.

Grog, Glühwein und Likör weglassen

Die Art der Alkoholika und ihre Temperatur haben durchaus einen Einfluss auf den Rausch. Grog, Glühwein, Likör, Sekt oder andere alkoholische Getränke mit Kohlensäure oder viel Zucker können Experten zufolge schnell Magenschmerzen oder Übelkeit erzeugen. Diese Getränke regen die Durchblutung der Magenschleimhaut an und sorgen dafür, dass der Alkohol noch schneller ins Blut übergeht. An dem Spruch „Bier auf Wein - das lass' sein“ - ist allerdings nichts dran. Die Reihenfolge der Getränke spielt keine Rolle dafür, wie starke Kopfschmerzen man hat.

Zwischendurch Wasser trinken

Beschwerden am nächsten Morgen beugen Feiernde vor, indem sie zwischendurch immer wieder ausreichend Wasser trinken. Spätestens vor dem zu Bett gehen sollte man noch ein Glas stilles Wasser trinken und darin am besten eine Magnesiumtablette auflösen.

Eine fettige Grundlage schaffen

Manche versprechen sich einen leichteren Rausch, wenn sie vor dem Trinken eine Grundlage schaffen. Und tatsächlich verzögern fettreiche Speisen, die den Magen füllen, die Alkoholaufnahme. Ratsam ist eine Grundlage durch eiweißhaltige und fettige Nahrung zu schaffen, bevor man Alkohol trinkt. Das verlangsamt die Alkoholaufnahme ins Blut. Kein Essen kann aber verhindern, dass der Alkohol überhaupt aufgenommen wird. Das Gefühl der Trunkenheit ist nur nicht so stark. Am Ende des Tages ist der Promillewert aber nicht wesentlich anders.

Sauerstoff tanken

Der Körper verbraucht beim Alkoholabbau viel Sauerstoff. Das ist ein Grund dafür, dass Kopfschmerzen entstehen. Deshalb ist es hilfreich, nach einer Feier bei geöffnetem Fenster zu schlafen.

Stirn kühlen

Wer am nächsten Morgen dennoch mit Kopfschmerzen aufwacht, dem hilft ein kalter Waschlappen auf der Stirn. Dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen.

Tigerbalsam oder Pfefferminzöl

Es hilft auch, etwas Pfefferminzöl oder Tigerbalsam auf die Nasenwurzel oder die Schläfen zu reiben. Das wirkt kühlend und angenehm.

Espresso mit Zitrone

Gegen Kopfschmerzen hilft Espresso mit einer halben ausgepressten Zitrone. Auf Schmerztabletten sollte man dagegen verzichten. Denn die darin enthaltene Säure kann zu Übelkeit führen und den ohnehin schon übersäuerten Magen belasten.

Rollmops und Co.

Der altbekannte Rollmops - wer ihn denn am nächsten Morgen runter bekommt - hilft ebenso gegen den sogenannten Hangover. Dieses Nahrungsmittel versorgt den Körper nämlich wieder mit wichtigen Mineralien, die durch den Abend davor verloren gegangen sind. Wer sich schwertut, den Fisch am Tag nach der Feier zu essen, kann stattdessen auch Gemüsesuppe wählen - sie erfüllt den gleichen Zweck.

Laufen gegen das Völlegefühl

Das Völlegefühl nach zu viel Essen lässt sich am besten mit einem Spaziergang in mäßigem bis zügigem Schritt bekämpfen. Verdauungsprobleme durch fettreiches Essen lassen sich auch durch Heilpflanzen vorbeugen. Die ätherischen Öle in Fenchel können etwa vorbeugend gegen Blähungen und Völlegefühl wirken. Dafür sollte man Fenchelsamen zerstoßen und mit heißem Wasser aufbrühen.

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Keinen Verdauungsschnaps

Entgegen der landläufigen Meinung hilft der sogenannte Verdauungsschnaps nicht dabei, das Völlegefühl zu mindern. Der Kräuterschnaps verlangsamt die Verdauung sogar. Denn Alkohol wird schneller verdaut als Fett. Das bedeutet, wenn einem der Gänsebraten schon schwer im Magen liegt, sorgt Alkohol auch noch dafür, dass das Essen dort länger verbleibt.

Ingwer regt die Verdauung an

Ingwer wirkt verdauungsanregend und gegen Übelkeit, aus ein bis zwei Scheiben lässt sich ein Tee bereiten. Man kann den Ingwer auch gleich im Kateressen – etwa in der Gemüsesuppe – als Zutat verarbeiten. (dpa/dmn/rer)

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