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An Hauswänden, am FensterWarum jetzt so viele Marienkäfer unterwegs sind

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In Gruppen oder in Schwärmen sieht man dieser Tage viele Marienkäfer.

Köln – In Gruppen oder sogar in großen Schwärmen sind derzeit unzählige Marienkäfer unterwegs, setzen sich an Hauswände, auf Fensterbänke, verkriechen sich in Ritzen am Türrahmen oder machen es sich gleich in unseren Wohnungen gemütlich. Warum gerade im Herbst so viele der Glücksbringer unterwegs sind und was man mit den Tierchen macht, wenn sie sich in Küche oder Wohnzimmer verirrt haben. Die wichtigsten Fragen im Überblick:

Warum sieht man gerade jetzt so viele Marienkäfer? Die Insekten machen sich momentan auf die Suche nach geeigneten Winterquartieren, das machen sie nicht alleine, sondern in Gruppen oder gar Schwärmen. Die Marienkäfer sitzen auf Hauswänden, Balkongeländern, in Pflanzen oder an Fenster- und Türrahmen. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) überwintern sie am liebsten in Mauerritzen oder Dachsparren. In den letzten warmen Herbsttagen sammeln die Käfer noch Lipoide, Fett und Glykogen in ihrem Körper an, um davon während des Winters zehren zu können, informiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf seiner Webseite. Auch unter Steinen, Rinde, Laub und Moos finden die Insekten einen geeigneten Unterschlupf. Manche Marienkäferarten lassen sich vom Wind auch in wärmere Gefilde tragen.

Warum haben manche Marienkäfer mehr Punkte als andere? Rund 70 verschiedene Arten leben in Deutschland. Meist sind es der heimische Siebenpunkt-Marienkäfer oder der Asiatische Marienkäfer. Er wird auch Harlekin-Marienkäfer genannt und wurde im Gartenbau zur Schädlingsbekämpfung in Gewächshäusern eingesetzt. Vor einigen Jahren haben sich einzelne der Insekten in der Natur abgesetzt, vielerorts sind sie laut Nabu mittlerweile häufiger als die heimischen Arten – dank ihrer großen Vermehrungsfreudigkeit. Der Asiatische Marienkäfer kann von orangerot bis fast völlig schwarz gefärbte Flügel haben. Meist haben sie neunzehn schwarze Punkte. Sie fressen nicht nur Blattläuse, sondern auch Larven von konkurrierenden Marienkäferarten und Gallmückenlarven.

Was mache ich, wenn die Insekten in meine Wohnung krabbeln? Der BUND empfiehlt, die Tiere vorsichtig aufzulesen und an einen geschützten Ort zu bringen, wo sie gut über den Winter kommen können. Das kann ein Laubhaufen im Garten, die Hauswand oder an einer Mauer sein. Wer einen Garten oder Balkon hat, sollte die Tiere besser nicht verjagen, sondern dort überwintern lassen. Die Marienkäfer bleiben in ihren Quartieren, bis sie von den Sonnenstrahlen im Frühjahr geweckt werden. Dann krabbeln sie wieder los und fressen ungeliebte Blattläuse auf den Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon. Wer verhindern möchte, dass die Tiere sich beim Lüften in Küche oder Wohnzimmer verirren, kann Fliegengitter an Fenstern und Terrassen- oder Balkontüren anbringen.

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Sind Marienkäfer giftig oder gefährlich? Wer einem Marienkäfer beim Einfangen zu nah gekommen ist, wird sicherlich schon mal eine Ladung seines Sekrets abbekommen haben. Bei Gefahr scheiden die Insekten eine gelbliche Flüssigkeit aus. Sie stinkt nicht nur, sondern ist auch giftig – allerdings nur für Fressfeinde wie Ameisen oder Vögel. Für den Menschen ist die gelbliche Flüssigkeit weder toxisch noch gesundheitsgefährdend. Je bunter die Tiere sind, desto giftiger ist ihr Sekret, wie Forscher der Universität Exeter herausfanden. (rha)

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