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Pommes, Chips & Co.McCain sticht Aldi-Fritten aus

Lesezeit 3 Minuten
Nelson Müller Fritten (1)

Sternekoch Nelson Müller

„Pommes, Chips & Co. - Wie gut sind unsere Kartoffelprodukte?“, fragt Starkoch Nelson Müller am Dienstagabend im ZDF. Das ist kurz vor Beginn der Fußball-EM und zum Start der Freibadsaison sicherlich ein dankbares Thema. Und so probieren die Testesser die Fritten dann auch nach einem langen Tag im Badeparadies. Hier treten Tiefkühlpommes von Aldi, Lidl, der Edeka-Eigenmarke Gut & Günstig, Agrarfrost und McCain gegeneinander an. Sind die teuren Markenfritten wirklich besser als die Billigvarianten?

Im Geschmackstest fallen die Aldi- und Lidl-Produkte glatt durch: lappig, zu dick oder innen wie Kartoffelbrei, stellen die hungrigen Esser fest. Die mit Abstand teuersten Fritten von McCain siegen knapp vor Agrarfrost.

Und wie sieht es mit der Zubereitung aus? Hier stellt sich heraus: Selbstgemacht schmeckt besser als fertig gekauft. Nelson Müller schnetzelt und frittiert Kartoffeln. Die werden goldbraun und knusprig und sind sogar schneller fertig als die trockenen Tiefkühlfritten aus dem Backofen. „Frittiert schmeckt immer“, stellt ein Testesser richtig fest. Ob die DIY-Variante sich allerdings beim Durchschnittsesser durchsetzt, ist fraglich.

Ölwechsel bei McDonald’s

Wie sieht es mit der Qualität des Fritten bei den Fast-Food-Ketten aus, will der Sternekoch dann wissen. Die lässt sich anhand des Frittierfetts feststellen, und so werden Proben davon ins Labor geschickt. Getestet werden Burger King, Nordsee, Kentucky Fried Chicken, McDonald’s und eine Frittenbude.

Das ernüchternde Ergebnis: „Die Frittierfette waren teilweise an der Grenze zur Benutzbarkeit“. Insbesondere Burger-Gigant McDonald’s wollte offenbar Geld sparen und verwendete relativ altes Fett. Aber auch beim Imbiss sieht es nicht besser aus. Hier verrät das Fett, dass es schon Kontakt zu unterschiedlichsten Lebensmittel bis hin zum Hähnchen hatte.

Chips als Chemiebaukasten

Chips kann man in unzähligen Geschmacksrichtungen bekommen, und oft ist keine Faser Natur mehr in ihnen enthalten. Bacon-Chips vom Billighersteller beispielsweise sind ein „kleines Wunder der Industrie“, so der Experte. Denn Schinken ist keinesfalls in den Chips drin. Und noch nicht einmal Kartoffel. Das Aroma kommt von Wasser, in dem Schinken ausgekocht wurde. Die Grundsubstanz besteht aus Mais und diversen chemischen Zusatzstoffen wie künstlichen Aromen und Farbstoffen. Das schmeckt  irgendwie, aber im Gegensatz zum Markenprodukt werden nur billigste Zutaten verwendet.

Generell haben Chips aufgrund ihres Fett- und Salzgehalts einen schlechten Ruf. Sind Light-Chips also eine Alternative? Die Testesser entdecken tatsächlich mit dem Lorenz-Produkt  eine kalorienarme Variante, die ihnen schmeckt. Und im Labor stellt sich heraus, dass auch der Acrylamidgehalt aller untersuchten Chips im Vergleich zu früheren Jahren unter den Grenzwerten liegt. Dennoch: Gesund geht anders.

Zum versöhnlichen Abschluss nach einer Sendung voller Fett lädt Nelson Müller dann zu einem selbstgemachten Kartoffelsalat ein und stellt fest: Verzichten wollen wir nicht auf Chips und Pommes. Aber: Weniger essen hilft!

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