Kölner Design-PreisTropfsteine aus Schallplatten

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Die Skulptur hat Jens Standke aus Vinylschallplatten gefertigt.

Die Skulptur hat Jens Standke aus Vinylschallplatten gefertigt.

Was bedeutet der Preis für Sie? Jens Standke: Das ist nicht nur eine Auszeichnung für meine Arbeit, sondern es ist auch spannend, dass ich für ein Kunstprojekt einen Designpreis gewinne. Das führt zu einer Diskussion, wo Design aufhört und Kunst anfängt. Natürlich freue mich auch auf die öffentliche Aufmerksamkeit, die man hoffentlich durch den Preis erhält.

Wie kamen Sie auf die Projekt-Idee? Standke: Es begann mit dem Gedanken, Skulpturen aus Vinylschallplatten im Schichtbauverfahren zu machen. Aber dafür musste ich zuerst eine geeignete Maschine mit dem Namen „Technofaktur“ entwickeln, die Schallplatten fräsen kann und gleichzeitig dabei den Ton aufnimmt. Ich dachte mir, dass Tropfsteine ein interessantes Zeitphänomen sind. Man kann sie als Archive in der Natur sehen, die eine zeitphilosophische Komponente haben. Ich vermute, dass die Abbildungen von Klangaufzeichnungen die gleiche Logik haben wie Tropfsteine.

Welche Idee verfolgen Sie damit? Standke: Es ist ein Versuch, das Phänomen Zeitwahrnehmung zu begreifen. Im Grunde soll das Projekt eine Anregung sein, Zeit und Raum philosophisch zu hinterfragen.

Was machen Sie nach dem Studium? Standke: Ich sehe mich im weitesten Sinne als Gestalter. Derzeit arbeite ich an dem Projekt „Archiv OSF13“, das auf dem Open-Source-Festival 2014 in Düsseldorf zu sehen ist. Dabei werde ich mit Hilfe der „Technofaktur“-Maschine Skulpturen aus Vinyl fräsen.

Das Gespräch führte Anahita Mehdipor

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