Abo

Partys, BHs, BabysStewardess verrät, was wir noch nicht über Flugbegleiter wussten

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Striptease, Geburten und Sex an Bord: Flugbegleiter erleben über den Wolken einiges. (Symbolbild)

Um kaum einen Beruf ranken sich mehr Legenden als um den des Flugbegleiters. Die Stewardess Beth Windsor will mit den Mythen rund um das Flugpersonal nun aufräumen und hat für die Online-Ausgabe der englischen Zeitung „The Telegraph“ noch unbekannte Fakten über ihre Zunft zusammengetragen. Wir stellen die spannendsten vor:

„Wir können eine Situation wie in der TV-Serie 'Lost' überleben“

Überlebenstraining gehört für Flugbegleiter zum täglichen Schwarzbrot: Selbst wenn die gesamte Belegschaft auf einer einzelnen Insel strande, ähnlich wie in der TV-Serie Lost, wisse das Flugpersonal Rat:  „Wir wissen, wie man einen Unterschlupf baut, wie man Nahrung und Trinkwasser findet, wie man in der Arktis, im Dschungel, im Regenwald und in Wüsten Hilfstrupps auf sich aufmerksam macht“, erklärt Windsor, die nach  eigenen Angaben vier Jahre lang für verschiedene Fluggesellschaften im Einsatz war, darunter British Airways. Sie versichert: „Sie sind bei uns wirklich in sicheren Händen.“

„Die meisten von uns sind keine Mitglieder im Mile High Club“

An alle, die glauben, dass Flugbegleiter an Bord heimlich Sex-Orgien feiern, richtet sich dieser Punkt: „Die Wahrheit ist, dass nicht viele Stewardessen und Stewards Sex im Flugzeug haben“, verrät Beth Windsor. Die meisten seien also keine Mitglieder in dem legendären Mile High Club. Der Grund: „Sie sind müde, fühlen sich aufgedunsen.“ Außerdem seien sie oft mit den Körperflüssigkeiten der Passagiere konfrontiert. Das letzte, was sie fühlten, sei sexuelle Erregung.

„Wir können die Toiletten von außen aufmachen“

Alle Passagiere, die während des Flugs in Wallung kommen, warnt Windsor vor: „Wir können die Flugzeugtoilette auch von außen aufmachen.“ Und allen, die glauben eine Flugzeugdecke könnte über alles andere hinwegtäuschen, sagt Windsor: „Wir können Sie immer noch sehen und hören, wenn die Lichter ausgeschaltet sind. Also bitte lassen Sie Ihre Hände bei sich, Ladies and Gentlemen.“

„Wir wissen, wie man Partys feiert“

Das ist laut Windsor kein Gerücht. „Wenn ein Ziel erst einmal erreicht ist, dreht sich alles ums Spaßhaben – ob in einer luxuriösen Cocktail-Bar oder einem entlegenen Irish Pub.“ Anstatt einen Reiseführer zu kaufen, könne man auch einfach das Kabinenpersonal um Reisetipps bitten oder sich ihnen gleich anschließen. Schließlich seien sie für ihre wilden Poolpartys und ihr Feiern in den VIP-Bereichen dieser Welt bekannt. Eins sei klar: „Wenn wir eine Party feiern, wollen Sie eingeladen sein.“

„Wir können Babys zur Welt bringen“

Eine Geburt an Bord? Kein Problem für die Kabinen-Crew. „Wir haben gelernt, Babys auf die Welt zu bringen, bis die Notärzte am Boden übernehmen.“ Ein Bonus für das Baby: „Ihr Neugeborenes darf womöglich für den Rest seines Lebens umsonst fliegen.“

„Wir haben alles gesehen“: Striptease während des Flugs, Babys in den Fächern fürs Handgepäck

Es gibt nichts, was es nicht gibt – das gilt besonders für Flugzeug-Passagiere: Windsor weiß von Striptease-Tänzen während des Flugs zu berichten, von Eltern, die ihre Babys in die Handgepäckfächer ablegten, und von Passagieren, die Damenbinden als Augenmasken benutzten.

Nächste Seite: Fluglinien bestimmen unsere Lippenstift-, Fingernägel- und BH-Farbe

„Wir müssen uns vor jedem Flug einer Prüfung unterziehen“

Laut Windsor gibt es vor jedem Flug eine kurze Befragung jedes Flugbegleiters. Zwei Fragen beziehen sich auf Notfälle und eine auf medizinische Aspekte. Wer sie nicht beantworten kann, wird vom Flug gestrichen.

„Die Farbe unserer Fingernägel, Lippen und BHs ist vorgegeben“

Von wegen grenzenlose Freiheit über den Wolken: Laut Windsor bestimmen Fluggesellschaften nicht nur die Länge der Röcke von Stewardessen (nicht oberhalb des Knies), sondern auch die Farbe des Lippenstifts (eine bestimmte Nuance von Rot) und der Fingernägel (Rot, Pink oder French). Manche Airlines würden sogar die Farbe des BHs vor dem Flug kontrollieren.

„Wir dürfen in der Nacht vor dem Flug nicht trinken“

„Hier gibt es keine Ausnahme“, erklärt die Stewardess. Die ganze Kabinen-Crew könne vor dem Flug Alkohol- und Drogentests unterzogen werden. Mindestens zwölf Stunden vor Take-off sei Alkohol tabu.

„Für viele ist es der zweite Beruf“

Ehemalige Anwälte, Pfleger oder Lehrer: Für viele Flugbegleiter ist es der zweite Beruf nach einer ersten Karriere in einem anderen Bereich, wie Windsor erklärt.

„Wir dürfen nicht zunehmen“

Deine Uniform bleibt Deine Uniform: Zunehmen sollten Flugbegleiter laut Windsor nicht. „Du kannst nicht einfach eine Nummer größer bekommen, wenn Du ein paar Pfund zugenommen hast“, so die Flugbegleiterin. „Die Airline wird die einen Monat geben, um Gewicht zu verlieren – ansonsten wird man in ein Abnehm-Programm gesteckt.“ (rer)

Das könnte Sie auch interessieren:

KStA abonnieren