Köln/Region – Sturmtief „Zeljko“ hat Köln und das Umland am Samstag ordentlich aufgemischt - aber nach einer ersten Bilanz ist es noch glimpflich abgegangen. In ganz Nordrhein-Westfalen wurden Großveranstaltungen abgesagt oder verschoben, und die Bahn hatte viele Probleme mit Bäumen auf den Schienen. Am Abend gab eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes Entwarnung: „Das Maximum ist durch“, sagte sie.
Für die Bahn gab es keine Wahl als abzuwarten, wo die Bäume umknicken oder Äste und umhergewehte Planen sich in Oberleitungen verfangen. So gab es im Laufe des Nachmittags immer mehr Probleme und Verzögerungen, auf mehreren Strecken ging zeitweise gar nichts mehr.
Am Sonntag soll sich das Wetter wieder beruhigen – und auch die Temperaturen werden wieder steigen. Für Köln sind angenehme 23 Grad vorhergesagt. Auf schweren Sturm mit Orkanböen müssen sich die Menschen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein in der Nacht zum Sonntag einstellen. Im Verlauf der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt des Sturmes dann in den Nordosten Deutschlands, wie der Deutsche Wetterdienst Offenbach am Samstagabend mitteilte.
Mann von Baum in Holland erschlagen
Der heftige Sommersturm hat in den Niederlanden einen Menschen das Leben gekostet. Bei Arnheim nahe der deutschen Grenze wurde am Samstag ein Autofahrer von einem umstürzenden Baum getötet, wie die Feuerwehr mitteilte. In Amsterdam, Apeldoorn und Rotterdam wurden mehrere Menschen von herabfallenden Ästen und umstürzenden Bäumen verletzt.
Orkanartige Böen behinderten den Verkehr in weiten Teilen des Landes zeitweilig. Autobahnen waren gesperrt, der Zugverkehr im Ballungsgebiet um Amsterdam, Den Haag und Utrecht wurde unterbrochen. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol wurden Dutzende Flüge gestrichen. Nach Angaben des meteorologischen Dienstes war es einer der schwersten Sommerstürme der Niederlande überhaupt. An der Küste sei Windstärke zehn gemessen worden.
„Women´s Run“ fiel flach
Nachdem der Deutsche Wetterdienst am Samstagvormittag in Köln und Bonn vor Sturmböen warnte, reagierten die Veranstalter. In Köln fiel der „Women's Run“ flach. Rund 10.000 Teilnehmer hatten sich für das Laufevent angemeldet. Es wäre eine Rekord-Beteiligung gewesen. Auf ihrer Facebook-Seite hieß es:
Amphi-Festival nach innen verlegt
Das Amphi-Festival änderte sein Programm und verlegt alle Auftritt ins Innere der Halle. Die Band Centhron musste wegen der Sturmwarnung schon um 10.30 Uhr auftreten. Der Auftritt von X-Rx um 17.20 Uhr wurde abgesagt, die Lesung Christian von Aster auf Sonntag verschoben.
Viktoria bläst Sommerfest ab
Der Fußballclub Viktoria Köln hatte ebenfalls mit dem schlechten Wetter zu kämpfen: Das Sommerfest zum 111-ten Jubiläum musste ausfallen. „Die Absage für unsere Jubiläumsfeier ist uns nicht leicht gefallen, aber
die vorhergesagten Wetterbedingungen lassen uns leider keine andere Wahl“, sagte Viktoria-Geschäftsführer Eric Bock. Die geplanten Spiele der Mannschaften sollten trotzdem stattfinden.
Die Leverkusener Hörspielnacht, die zum Morsbroicher Sommer im Schlosspark hätte stattfinden sollen, ist ebenfalls sicherheitshalber kurzfristig abgesagt worden. Ein Ersatztermin soll am kommenden Montag, 27. Juli, bekanntgegeben werden.
Festivals in NRW abgesagt
Das „Juicy Beats“-Festival im Dortmunder Westfalenpark mit 32.000 erwarteten Gästen und das Holi-Festival in Neuss fanden am Samstag ebenfalls nicht statt. Auch die Rheinkirmes in Düsseldorf hat ihren Betrieb vorsorglich gestoppt. Aus Sicherheitsgründen haben sich die Veranstalter entschieden, Fahrgeschäfte und Bahnen vorübergehend zu schließen, teilte die Feuerwehr mit.
Auf der Website des DWD werden die Informationen laufend aktualisiert. (pas/mde/mbr/dpa)
