Köln/Region – Nach der Hitze kamen die Stürme: Das heißeste Wochenende des Jahres ist mit starken Regenfällen, Gewittern und Hagel in ganz Nordrhein-Westfalen zu Ende gegangen. Besonders stark hat es den Rhein-Sieg-Kreis getroffen. Der Polizei zufolge wurden 34 Gewitterschäden gemeldet, 23 Mal gefährdeten umgestürzte Bäume oder Äste den Verkehr. Besonders schlimm war es zwischen 18 und 19 Uhr. In Hennef hat der Sturm am Sonntagnachmittag 50 Bäume entlang des kleinen Hanfbachs zerstört. Die Bahngleise in Höhe Hennef-Bülgenauel waren ebenfalls von einem herabfallenden Baum betroffen. In Neunkirchen hatten die Anwohner noch einmal Glück: Ein Baum fiel auf einen Gastank, doch er wurde nicht so stark beschädigt, dass Gas austrat.

Innerhalb von zehn Minuten waren die Straßen von Euskirchen am Sonntagabend auf einmal weiß. Zwischen 17.30 und 17.40 Uhr kamen unter anderem auf der Wilhelmstraße taubeneigroße Hagelkörner runter.

Das THW Siegburg musste in der Nacht zum Montag in Hennef ausrücken, um einen Wasserstau im Hanfbach zu verhindern, nachdem viele Äste dort hinein gefallen sind. Am Sonntagabend fegte ein Hagelsturm über den Rhein-Sieg-Kreis. Hagelkörner so groß wie Golfbälle kamen vom Himmel und durchbrachen sogar Jalousien oder schlugen durch Fensterscheiben. Ein Video auf Youtube zeigt die verheerenden Folgen:

Darüber hinaus wurden die Straßen aufgrund der starken Regenfälle zeitweise überflutet. In Ruppichteroth musste die Bundesstraße in Höhe Herrenstrein zwischen 19 und 22 Uhr komplett gesperrt werden. Viele Bäume waren dort umgestürzt und blockierten die Fahrbahn.

Blitzeinschläge in der Region

Mehrfach wurden in der Region Blitzeinschläge vermeldet. In Kerpen-Buir schlug ein Blitz in eine Birke direkt neben einem Wohnhaus ein, verletzt wurde aber niemand. In Mechernich-Kallmuth zerfetzte ein Blitz einen Dorfmaibaum und in Bergisch Gladbach ist ein Dachstuhl nach einem Blitzeinschlag abgebrannt.

Auch außerhalb der Region richtete das Unwetter zum Teil erhebliche Schäden an. Im Kreis Gütersloh gleich zwei Dachstühle von Wohnhäusern nach Blitzeinschlägen, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand. In Herford schlug ebenfalls ein Blitz in ein Haus ein. Der Brand wurde schnell gelöscht, es entstand aber ein Schaden in Höhe von 20.000 Euro.

Andere Teile von NRW blieben von den Unwettern verschont: An Düsseldorf und Gelsenkirchen etwa zogen die Gewitter vorüber, wie Polizeisprecher sagten. (dpa, red)