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„Prime Site“So will SPD-Chef Ramers die Post in den Kreis Euskirchen locken

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Ein emissionfreies Paketzustellfahrzeug von Post DHL.

Kreis Euskirchen – Seit Jahren wird ein großes Unternehmen gesucht, das in der Prime Site Rhine Region im Bereich der Kommunen Euskirchen und Weilerswist produzieren will. Doch alle Unternehmen wie etwa BMW und Haribo, die im Gespräch waren, sagten letztlich ab. Die 205 Hektar stehen also weiterhin zur Verfügung.

SPD-Kreisparteichef Markus Ramers hat nun die Deutsche Post AG auf das Gelände hingewiesen. Die Deutsche Post DHL Group plane nämlich einen zweiten Produktionsstandort für ihren „Streetscooter“.

Seit 2014 baut der Bonner Konzern die Fahrzeuge am Standort Aachen. Das Elektromobil für den Kurzstreckeneinsatz bei der Postzustellung solle die Flotte mit herkömmlichem Antrieb auf der „letzten Meile“ nahezu vollständig ersetzen, heißt es in einer Mitteilung Ramers’.

Die Post plane nun, die Elektrolieferwagen auch an externe Kunden zu vertreiben, sodass der Einstieg in die Massenproduktion bevorstehe. „Das wäre eine große Chance für unsere Region. Schließlich bieten wir mit der sogenannten Prime Site Rhine Region eine große zu entwickelnde Industriefläche“, sagte der SPD-Landtagskandidat. Er fordert die Verantwortlichen von Kreis und Stadt Euskirchen auf, aktiv auf die Post zuzugehen.

Friedl: Sind längst aktiv

„Es gilt jetzt ein unschlagbares Angebot zu unterbreiten und das neue Werk mit vielen neuen Arbeitsplätzen zu uns zu holen. Dafür setze ich mich auf allen Ebenen ein“, so Ramers. Wie Euskirchens Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) erklärte, sei eine solche Aufforderung aber nicht mehr nötig. Der Kreis, die Stadt Euskirchen und die Gemeinde Weilerswist seien längst aktiv geworden.

Seit 2016 seien die drei Kommunen mit dem Werkzeuglabor der RWTH Aachen in Kontakt, das für die Post AG den Streetscooter maßgeblich mitentwickelt habe, so Friedl. „Als bekannt wurde, dass ein Standort für ein Streetscooter-Werk gesucht wird, wurde unverzüglich Kontakt mit der RWTH-Aachen aufgenommen, um über diese Verbindung die LEP-Fläche als Premium-Fläche (Prime-Site) für eine Standortentscheidung anzubieten.“

Post-Sprecher Achim Gahr bestätigte dieser Zeitung, dass das Unternehmen einen zweiten Produktionsstandort in NRW in nicht großer Entfernung zu Aachen suche. Zum Vorschlag Euskirchen/Weilerswist äußerte er sich weder positiv noch negativ: „Die Wahl des Standorts ist noch völlig offen.“

In seinem Schreiben an die Deutsche Post versuchte Ramers, der Konzernführung den Standort schmackhaft zu machen . Er verfüge über einen Autobahnanschluss der A 61 und mit einem möglichen direkten Gleisanschluss zum Containerbahnhof Köln-Eifeltor über eine attraktive Anbindung für die Teilezulieferung.

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