Anzeige erstattet24 Mutterschafe von Wiese in Bad Münstereifel verschwunden

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Bad Münstereifel – „Nein, der Wolf   ist noch nicht hier. Der war es sicher nicht.“ Landwirt Andreas Feinendegen-Oldhaber aus Ohlerath ist sich sicher, dass es nicht das Raubtier war, das ihm von der Winterweide seiner Bergschafe 24 Muttertiere gestohlen hat. „Dann hätten wir das sofort bemerkt, weil die ganze Herde dann unruhig und völlig aufgebracht gewesen wäre“, sagte der 56-jährige Ohlerather, als er schilderte, wieso einem Schäfer zwischen Mitte November und Mitte März  24 Schafe abhanden kommen können.

„Im Herbst stellen wir die Mutterschafe alle auf die Winterweide hier im Tal bei Nitterscheid. Da können die Schafe bei schlechtem Wetter in Unterstände gehen, finden ausreichend Futter   in verschiedenen Raufen  und haben eine gut zweieinhalb Hektar große Weide. Täglich fahren wir zweimal zu den Tieren, legen Futter nach. Aber wir bekommen  wegen der Geländestruktur nie alle Schafe gleichzeitig zu Gesicht“, erklärte der Landwirt.

Ab dem einsetzenden Frühjahr  habe er dann die Mutterschafe, deren Lammung kurz bevorstand,  auf den Hof in spezielle Boxen geholt, um die Geburt der Lämmer zu überwachen. „Da haben wir dann die Nummern der Ohrmarken der         Mutterschafe in unserem Betriebsbuch für die Schafzucht notiert. Als dann alle Mutterschafe gelammt hatten, und wir durchgezählt haben, haben wir festgestellt, dass 25 Muttertiere fehlten“, so Feinendegen-Oldhaber.

Schaden groß

Der reine Marktpreis für ein nicht tragendes Muttertier liege bei Bergschafen etwa bei 100 Euro. Also sei ihm ein Schaden von 2400 Euro entstanden. Doch das sei zu kurz gedacht. Da jedes Mutterschaf pro Jahr ein bis zwei Lämmer  werfe, die bei Schlachtreife  einen Wert von 50 bis 70 Euro hätten,  seien dem Betrieb weitere   2000 bis 3000 Euro entgangen. Ganz zu schweigen von dem Verlust an Tieren für die Herde, der so schnell nicht aufzuholen sei. Bislang habe er seine Weiden nicht besonders gesichert, doch jetzt werde er wohl über den Einsatz  hochwertiger Wildkameras nachdenken müssen, um mögliche Schafdiebe zu überführen. Dass die 24 Muttertiere auf einmal gestohlen worden sein könnten, hält der Landwirt für unwahrscheinlich.  „Ich glaube eher, dass    sich hier jemand nach und nach bedient hat.“  Er hofft auch darauf, dass sich eventuell Zeugen melden, die Beobachtungen an der Winterweide gemacht haben und sachdienlichen Hinweise geben können.

Feinendegen-Oldhaber ist Biolandwirt  und  hält neben jetzt nur noch 134 Mutterschafen  auch zwei Fleckvieh-Kühe. Im vergangenen Jahr bevölkerte auch noch eine Herde von Zwerg-Zebus die Weideflächen im Nitterscheider Tal.

Aber die Buckel-Rinder  waren für die Aufzucht in einer  Landwirtschaft zu nervös, sie ließen sich nicht an Menschen gewöhnen und „sprangen durch die Zäune, wenn wir die gesetzlich vorgeschriebenen regelmäßigen Blutproben für den Gesundheitscheck nehmen wollten“, berichtete der Ohlerather. Jetzt seien die Mini-Zebus bei einer Familie im Ruhrgebiet untergebracht. dort seien sie wohl als Landschaftspfleger in einem Park  im Einsatz.

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