Standort Bad MünstereifelPrintenbäcker Portz erweitert Sortiment und Produktionshalle

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Seine Printen gehen weg wie warme Semmeln, freut sich Günter Portz. Jetzt will er eine neue Produktionshalle für sein preisgekröntes Gebäck errichten lassen.

Seine Printen gehen weg wie warme Semmeln, freut sich Günter Portz. Jetzt will er eine neue Produktionshalle für sein preisgekröntes Gebäck errichten lassen.

Bad Münstereifel – „In diesem Jahr können wir die Produktionsmengen noch am bisherigen Standort realisieren. Allerdings brauchen wir dazu mehr Schichten und mehr Personal.“ Konditormeister Günter Portz hat daher einiges vor. Am Bendenweg 22 will er eine neue Halle bauen, in die seine Printenbäckerei einziehen soll. Die Nachfrage nach Printen steige stetig, freut er sich.

700 Quadratmeter groß soll die Halle werden. Eine Glaswand soll den Besuchern den Einblick in die Produktion ermöglichen. Im eigens konzipierten Showroom soll später ein Video Wissenswertes rund ums Gebäck vermitteln.

„Wenn ich keinen Nachwuchs hätte, würde ich ein derart großes Projekt mit meinen 64 Jahren nicht mehr angehen“, so Portz. Ein Generationenwechsel sei absehbar. Der Konditor produzierte bisher an zwei Standorten: in der Printenbäckerei an der Wertherstraße und im Seniorenzentrum Otterbach. Vorherige Pläne, in den Standort am Seniorenzentrum zu investieren, habe er aufgegeben: „Die Räumlichkeiten sind nicht schlecht, aber die Erweiterungsmöglichkeiten reichen nicht aus.“ Mit der Halle am Bendenweg habe man bald Reserven.

Portz hofft, in etwa vier Wochen die Baugenehmigung zu bekommen. Laufe alles glatt, könnten schon im Oktober die ersten Printen produziert werden. Fünf Arbeitsplätze entstünden am neuen Standort – in Produktion, Logistik und Versand. Letzteres ist nicht unerheblich, da der Geschäftsmann die Printen auch online vertreibt: „Da wird das eine oder andere Päckchen auch nach Übersee verschickt.“

„Lieber klein und fein“

Vor 40 Jahren hatte sich Portz auf die Suche nach der optimalen Printe begeben. Natürlich sei er auch bei den Aachener Printen-Herstellern mal spinksen gewesen. „Wunderbar saftig, weich und gewürzsatt“ lobte das Magazin „Der Feinschmecker“ jüngst die Printen von Portz. Der Autor schrieb, dass man auch in Aachen keine besseren Printen finde. Auch die Handwerkskammer Aachen hat die Lebkuchen-Spezialität bereits ausgezeichnet. „Die optimale Printe zu kreieren, ist ein Herantasten über Jahrzehnte“, sagt Portz. Das Geheimnis der Rezeptur gibt er nicht preis. Einen großen Anteil habe die Gewürzmischung.

Schon bald soll es neue Kreationen geben. Portz’ Sohn David verfeinert das Gebäck mit Cointreau, Cognac, Eierlikör, Grand Marnier und Marzipan. Das Tüfteln scheint der 37-Jährige von seinem Vater geerbt zu haben. „Da gibt es niemanden, der so etwas in der Qualität macht“, lobt der stolze Vater. Der Marzipan-Anteil sei sehr hoch, es sei schon fast eine Confiserie-Pralinen-Printe. Im Kopf spukt dem Duo auch noch eine andere Idee herum: „Ich möchte gerne mal eine Stephinsky-Printe machen.“ „Wir wollen auf gar keinen Fall ein Massenprodukt verkaufen – lieber klein und fein.“ Frische sei bei der Printe indes kein Gütesiegel. Da schmecke sie nur süß und hart. Erst nach Wochen gebe sie ihre Aromen preis, weiß Günter Portz. Die richtige Lagerung sei entscheidend.

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