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Heinrichshof in BlankenheimPlatz für Kinder, Kunst und Pferde

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Die ersten Pferde sind schon eingezogen in den Stall auf dem Heinrichshof.

Die ersten Pferde sind schon eingezogen in den Stall auf dem Heinrichshof.

Blankenheim – Noch rollen Bagger und Radlader über das Gelände des Heinrichshof, Lastwagen bringen neues Material, und überall auf dem großen Areal arbeiten Menschen.

Doch Dr. Manfred Jöbken macht einen gelassenen Eindruck, obwohl er dauernd Entscheidungen treffen muss. Denn am Samstag steigt auf dem über Blankenheim gelegenen Aussiedlerhof ein Tag der offenen Tür mit umfangreichem Programm. Neben 1000 geladenen Gästen ist auch die Blankenheimer Bevölkerung willkommen.

„Seit einem Jahr bin ich mit der Sanierung des Heinrichshofs beschäftigt“, berichtet Jöbken. Der heute 58-jährige gründete vor 15 Jahren in Siegburg ein Institut für pädagogische Diagnostik, er betreibt eine Fachschule und betreut 50 Familien, in denen 80 Pflegekinder untergebracht sind.

Viele dieser Familien leben in der Eifel, aber auch im Großraum Berlin. In Golbach, Hollerath und Wahlen betreibt der Pädagoge außerdem Gästehäuser. In allen Betrieben zusammen sind 82 Menschen beschäftigt. Auch auf dem Heinrichshof sollen pädagogische Ziele verwirklicht werden, aber nicht ausschließlich.

„Grundsätzlich soll der Heinrichshof als landwirtschaftlicher Betrieb geführt werden und Gewinne erwirtschaften“, berichtet der Eigentümer. Deshalb sollen 40 Pensionspferde aufgenommen werden, die Hälfte der Plätze sei schon belegt. Hinzu kommen acht eigene Pferde, mit denen Jöbgens Ehefrau Verena Reittherapeutie anbietet.

Außerdem soll der herrlich gelegene Aussiedlerhof zu einem Zentrum für Erlebnis-, Natur- und Kunstpädagogik werden. „Wir wollen hier ein breites Angebot schaffen, es soll auch Konzerte, Open-Air-Kino und ein Kunstatelier geben“, sagte der Pädagoge. Alle Angebote sollen offen für alle Bevölkerungskreise sein. Jöbken kooperiert mit dem Hof Recherbusch in Blankenheim-Wald, auf dem Tiefbauunternehmer Joachim Nelles gut 40 Islandpferde hält.

Dass auf dem ganzen Gelände investiert wird, konnten Spaziergänger und Radfahrer in den vergangenen Monaten bereits beobachten. Denn auf den Wiesen rund um den Aussiedlerhof, von denen aus man bei gutem Wetter einen phänomenalen Weitblick bis zur Hohen Acht hat, wurden auf langen Strecken neue Zäune aufgestellt. „Es sind mehrere Kilometer, genau weiß ich es nicht“, so Jöbken.

Zum Hof gehören auf jeden Fall 22 Hektar Land, und auf denen wurden zahlreiche kleinere Koppeln geschaffen, die im Wechsel abgegrast werden. In dem Hauptgebäude, das mehr als 500 Quadratmeter Wohnfläche bietet, entstanden Seminarräume und Kunstateliers, demnächst soll ein Hofladen eröffnen.

Eigentlich sollte auch die 46 mal 42 Meter große Reithalle mit dem 20 mal 40 Meter großen Hufschlag schon stehen, doch dieses Bauvorhaben verzögerte sich. Deshalb wird zum Tag der offenen Tür ein großes Zelt aufgebaut. Auch ein Löschteich wird noch angelegt. „Wenn alles fertig ist, werde ich 2,3 Millionen Euro investiert haben“, so Jöbken. In dieser Summe inbegriffen ist auch ein Bauwagen-Hotel, in dem zum Beispiel Wanderreiter übernachten können. Außerdem strebt der Pädagoge Kooperationen mit der Blankenheimer Jugendherberge an.

„Die Erlöse aus den Wirtschaftsbetrieben verwende ich, um den von uns betreuten Jugendlichen Zusatzangebote machen zu können, die von keinem Jugendamt und keiner Krankenkasse finanziert werden“, erklärte Jöbken. Dies gelte nicht nur für therapeutische Angebote und Ferienmaßnahmen, sondern zum Beispiel auch für Brillen oder Zahnersatz. „Jugendliche brauchen schon etwas stabilere Brillen“, nannte er ein Beispiel.

Zum Tag der offenen Tür am Samstag, 21. September, erwartet die Besucher ab 12 Uhr ein buntes Programm für die ganze Familie, das unter anderem Jazzmusik, Reit- und Tanzvorführungen, aber auch zahlreiche kreative Angebote umfasst.

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