BreitbandGeld von Bund soll schnelleres Internet im Kreis Euskirchen ermöglichen

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Symbolbild

Kreis Euskirchen – Noch in diesem Jahr, so Landrat Günter Rosenke, könne der erste Spatenstich erfolgen. Damit würde dann das Ende der lahmen Internetleitungen im Kreis eingeläutet. Aus den Schleichwegen werden Datenschnellstraßen.

Am nötigen Kleingeld soll es nicht scheitern.  14,9 Millionen  Euro macht der  Bund locker,  damit der Kreis Euskirchen eine Breitbandversorgung erhält,  die 95 Prozent des  Kreisgebiets abdeckt – und das Ganze bis  spätestens 2019.

Die Freude im Euskirchener  Kreishaus ist groß – völlig zurecht, wie der Bundestagsabgeordnete Detlef Seif meint. „Da wurde professionelle Arbeit geleistet“, so der CDU-Kreisvorsitzende. 

Er war in Berlin dabei, als Landrat Günter Rosenke und dessen Persönlicher Referent Marcus Derichs, der zugleich Breitbandbeauftrager in der Kreisverwaltung ist, den Millionen schweren   Förderbescheid aus der Hand von Bundesminister Alexander Dobrindt entgegennahmen.   Damit ist der Kreis Euskirchen einer der ersten Bewerber,  die das ersehnte Fördergeld bekommen. „Von allen Antragstellern in NRW erhalten wir mit Abstand das meiste Geld“,  teilte die Kreispressestelle mit.

Landrat Rosenke nennt den Grund für den Erfolg: „Das ist der Lohn für die ganze Arbeit, die die Mitarbeiter der Kreisverwaltung hier investiert haben.“ Auf diese Weise sei ein Vorsprung vor anderen Antragstellern  erarbeitet worden.  Auch die Zusammenarbeit mit dem Kreis Düren habe in Berlin Eindruck gemacht, so der Landrat: „Bereits im November 2014 habe ich mit meinem Dürener Landratskollegen Wolfgang Spelthahn eine gemeinsame Breitbandinitiative der Kreise Euskirchen und Düren ausgerufen.

Diese Kooperation hat viele Synergien geschaffen. Als dann das neue Bundesförderprogramm von Herrn Minister Dobrindt bekannt wurde,  mussten andere Kreise und Kommunen noch Markterkundungen und Infrastrukturanalysen durchführen.“ Diese wurden in Euskirchen und Düren bereits in der Weihnachtszeit geleistet. So standen die beiden Nachbarkreise bereits in den Startlöchern, als die ersten Anträge in der Hauptstadt für das 2,7-Milliarden-Programm angenommen wurden.  Rosenke: „Wir konnten bereits in den sogenannten ersten  Call gehen und Ende Januar 2016 den Antrag einreichen. Nun wollen wir gemeinsam mit dem Kreis Düren in das Ausschreibungsverfahren gehen und die erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen.“

Wie geht es nun weiter?

„Der nächste Schritt ist ein Ausschreibungsverfahren für den Breitbandausbau im Kreisgebiet“, erklärt Derichs: „Hier sind wir schon in den Vorbereitungen.“

Neben dem Förderbescheid über die 14,9 Millionen Euro hätten Rosenke und er am Donnerstag einen dicken Ordner an Vorgaben und Nebenbestimmungen erhalten, so der Breitbandbeauftragte: „Die prüfen wir jetzt, um schnellstmöglich in die Ausschreibung zu gehen.“   

Wo wird zuerst gebuddelt?

Rosenke: „Mein Ziel ist es, Gebiete, die unter einer massiven Unterversorgung leiden, prioritär zu behandeln und sie an schnelles Internet anzuschließen.“ Das heißt: Bereiche,  in denen die Daten derzeit noch mit  zwei  Megabit in der Sekunde fließen, werden zuerst mit neuen Leitungen versorgt,  bevor dann Gebiete mit derzeit beispielsweise 30   auf 50 Mbit/s aufgerüstet werden. Ein weiterer Schwerpunkt  des Ausbaus seien  neben Bildungseinrichtungen die über das Kreisgebiet verteilten diversen Gewerbeflächen. Dadurch sollen  attraktive Standortbedingungen geschaffen werden, um die gegenwärtige Wirtschaftskraft sicherzustellen und neue Gewerbeansiedlungen zu realisieren. Denn schnelles Internet ist ein Standortfaktor – sowohl privat als auch gewerblich.

Was kommt auf die Kommunen zu?

Mit den 14,9 Millionen Euro der Bundesregierung  ist es noch nicht getan. Das sind gerade mal 50 Prozent der Kosten, weitere 40 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen.   Es verbleibt ein kommunaler Eigenanteil von maximal 10 Prozent. Das gilt  nicht für die vier  Kommunen  im Kreis Euskirchen, die sich im Haushaltssicherungskonzept befinden.  Damit sich ihre finanziellen Perspektiven nicht weiter verschlechtern, übernimmt das Land in ihren Fällen 50 Prozent.

Die Eigenanteile  der anderen sieben Kommunen   übernimmt der Kreis, der sich das Geld dann über die Kreisumlage holt. Das hat einen solidarischen Effekt: die Großen zahlen mehr, die Kleinen weniger.

Wann fließt das Geld aus Berlin?

Schritt für Schritt – dem Fortschritt der Maßnahme entsprechend.  Nach einem  Nachweis eines erfolgten Ausbaus stehe der für diesen Meilenstein eingeplante Betrag zum Abruf bereit, so Marcus Derichs. 

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