UrfttalsperreEine Fahrradtour mit Panoramablick zum wahren Idyll der Eifel

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  • Die Radtour führt auf ebenen Wegen vom Bahnhof Kall bis zur Staumauer
  • Unmittelbar vor dem Bahnhof stehen schon die ersten Schilder für Radfahrer.

Eifel – Auch in der Eifel gibt es Radrouten, die nicht steil bergauf führen, sondern durch flaches Terrain verlaufen und somit auch für Familien gut geeignet sind. Zu einem wahren Idyll der Eifel führt unsere heutige Route, und die Strecke ist nicht nur eben, sondern größtenteils sogar autofrei. Ziel ist die Urfttalsperre im Nationalpark Eifel, die bis zum Jahr 2005 Teil des ehemaligen Truppenübungsplatzes Vogelsang war.

Start der Radtour ist am Kaller Bahnhof. Er ist über die Eifelstrecke bestens an Köln und Euskirchen angebunden. Wer mit dem Auto nach Kall kommt, findet direkt hinter dem Bahnhof ausreichend Parkplätze. Die fährt man über die Trierer Straße an. Direkt gegenüber vom Parkplatz liegt auch ein Fahrradgeschäft.

Unmittelbar vor dem Bahnhof stehen schon die ersten Schilder für Radfahrer. Wir folgen dem mit der Aufschrift „Schleiden“. Über eine belebte Straße und einen Kreisel führt die Route schon bald an Schulen und Sportanlagen vorbei aus Kall hinaus. Der Radweg verläuft dann durch eine ruhige Auenlandschaft. Aufpassen muss man hier nur auf die zahlreichen Hunde, die auf dem Radweg ausgeführt werden. Auf den Schildern taucht nun auch schon „Gemünd“ auf, das erste größere Zwischenziel, das rund sechs Kilometer hinter Kall liegt.

Doch zunächst muss der gefährlichste Abschnitt des Ausflugs absolviert werden: Denn der Radweg führt bald hinauf zur vielbefahrenen Bundesstraße 266 und dann auf einem schmalen Streifen zwischen Autos und Bebauung hindurch in Richtung Ortsmitte von Gemünd. Unmittelbar hinter einem Kreisel endet der Radweg sogar. Ab dieser Stelle fahren wir rund dreihundert Meter bis zur Ampel, dort geht es geradeaus weiter, unmittelbar hinter der Kreuzung beginnt auch der Radweg wieder.

Noch zehn Kilometer zur Staumauer

Am dritten Abzweig hinter der Ampel beginnt rechts die Urftseestraße. Da die Radwegschilder etwas versteckt angebracht sind, achten wir auf die großen Schilder, die Richtung „Kuranlagen“, „Finanzamt“ und „Nationalparkverwaltung“ weisen. Am nächsten Kreisel nehmen wir die zweite Ausfahrt und dann geht es nur noch geradeaus: Wir fahren über die Urftseestraße, die am Ortsausgang mit Pollern für Autos gesperrt ist. Nun sind es noch rund zehn Kilometer bis zur Staumauer. Der Radweg führt jetzt immer am Wasser entlang, zunächst an der Urft, dann am Stausee. Auf der rechten Seite kommt man immer wieder an steilen Felshängen entlang, die aufwendig befestigt wurden. Wenn die Sonne scheint, kann man auf den Felsen Eidechsen beim Sonnenbad beobachten.

Linker Hand taucht bald ein architektonischer Höhepunkt auf: Die Victor-Neels-Brücke überspannt in weitem Bogen den ersten Ausläufer des Stausees. Doch wir bleiben auf dieser Seite des Sees, denn am anderen Ende der Brücke geht es steil nach oben. Da rollen wir doch lieber gemütlich weiter am Seeufer entlang. Nach etlichen Biegungen ist schließlich die Urftstaumauer erreicht. Von dort aus kann man über den Urftsee bis hinauf zur Burg Vogelsang blicken.

Nach einer wohlverdienten Rast geht es später auf den Heimweg, der identisch mit dem Hinweg ist. Wer möchte, kann in Gemünd noch einen Zwischenstopp einlegen. Dazu fährt man am ersten Kreisel einfach geradeaus weiter und erreicht so die Fußgängerzone, in der zahlreiche Gastronomiebetriebe liegen. Auf den letzten Kilometern folgt man dann den Schildern zurück nach „Kall“.

Die Fakten zur Route

Die Strecke vom Bahnhof Kall bis zur Urftseestaumauer ist rund 18 Kilometer lang, hin und zurück sind es also zusammen 36 Kilometer. Auf dem Hinweg müssen lediglich 28 Höhenmeter bewältigt werden, auf dem Rückweg sind es 78. Die Route ist also fast eben.

Mit kleinen Kindern, etwa im Alter von sechs Jahren, kann man auch zum Urftsee radeln. In diesem Fall empfiehlt es sich, mit dem Auto direkt nach Gemünd zu fahren und dort die Urftseestraße anzusteuern. Im Umfeld dieser Straße sind zahlreiche Parkplätze ausgeschildert. Von dort aus sind es lediglich rund zehn Kilometer bis zur Urfttalsperre, und praktisch die gesamte Route ist autofrei.

Der Abschnitt von Kall bis Gemünd ist asphaltiert, die Strecke am See entlang hat eine wassergebundene Decke, an manchen Stellen liegt auch Schotter. Deshalb empfiehlt es sich, diesen Ausflug mit einem Tourenfahrrad oder einem Mountainbike zu absolvieren. Für Rennräder ist diese Strecke nicht so gut geeignet.

Die Rast- und Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke sind zahlreich. Wer Proviant für unterwegs vergessen hat, kann in Kall in einem großen Supermarkt alles Nötige finden. Der Rewe-Markt liegt links vom Bahnhof, rund 300 Meter in Richtung „Nettersheim“. Im Kaller Zentrum gibt es auch Bäckereien sowie einen Eissalon. In Gemünd radelt man direkt an einer Imbissbude vorbei. An der Staumauer liegt ein Ausflugslokal.

Tafeln entlang des Urftsees geben Auskunft über Renaturierungsmaßnahmen sowie über die Tier- und Pflanzenwelt. An der Staumauer kann man sich über die Errichtung des 226 Meter langen und 58,5 Meter hohen Bauwerks informieren. (jop)

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