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EuskirchenZug erfasst Inline-Skaterin – Warnsignal wegen Kopfhörern nicht bemerkt?

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Unfall Euskirchen-Stotzheim

Euskirchen – Eine 16-jährige Inline-Skaterin ist am Montagnachmittag auf einem unbeschrankten Fußgänger-Bahnübergang der Voreifel-Strecke Euskirchen – Bad Münstereifel von einem Nahverkehrszug erfasst worden. Dabei wurde die Jugendliche schwer verletzt.

Sie war gegen 14.45 Uhr in Stotzheim auf der Straße Burgacker mit ihren Inlinern nach Angaben der Polizei auf den unbeschrankten Bahnübergang gerollt, obwohl sich ein Nahverkehrszug aus Richtung Euskirchen näherte.

Der Zug war kurz vorher vom knapp 250 Meter entfernten Bahnhof Stotzheim abgefahren. Deshalb war er noch nicht sehr schnell unterwegs. Der Lokführer hatte nach Angaben mehrerer Zeugen noch ein Warnsignal abgegeben. Das hatte die 16-Jährige offenbar nicht wahrgenommen.

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Die Jugendliche habe zum Unfallzeitpunkt einen weißen Kopfhörer getragen, sagte ein Polizeisprecher. Es könnte daher sein, dass sie durch Musik, die sie gehört habe, abgelenkt gewesen sei.

Notbremsung

Als der Lokführer für den rund 81 Meter langen Zug eine Notbremsung einleitete, war es schon zu spät: Der Nahverkehrszug erfasste die Jugendliche mit der rechten Frontseite und schleuderte sie auf das Schotterbett an den Gleisen.

Dort blieb die Jugendliche bis zum Eintreffen der Rettungskräfte liegen. Ein Notarzt und die Besatzung eines Rettungswagens übernahmen die Erstversorgung des Unfallopfers, das nach Polizeiangaben aus dem Stadtgebiet Euskirchen stammt. Der Zugbegleiter erlitt einen Schock und musste von der Besatzung eines Rettungswagens behandelt werden.

„Das Unfallopfer war ansprechbar“

„Das Unfallopfer war ansprechbar“, sagte Stadtbrandinspektor Peter Jonas. Der Leiter der Euskirchener Feuerwehr war ebenfalls an die Unfallstelle geeilt. Rund 30 Feuerwehrleute des Löschzugs 4 aus Stotzheim, Kuchenheim und Kreuzweingarten-Rheder-Billig sowie von der Tagbereitschaft der Euskirchener Hauptwache unter Einsatzleitung von Stadtbrandinspektor Jonas unterstützten die Einsatzkräfte.

Sie schirmten zudem die Rettungsmaßnahmen gegen neugierige Blicke von Passanten ab. Feuerwehrleute betreuten auch die Insassen des Nahverkehrszuges. Beamte der Kreispolizeibehörde Euskirchen und der für den Bahnverkehr zuständigen Bundespolizei sicherten Unfallspuren. Auch ein Notfallmanager der Deutschen Bahn kam zur Unfallstelle und leitete die aus Sicht der Bahn notwendigen Maßnahmen in die Wege.

Strecke zwischenzeitlich gesperrt

Nach Angaben eines Bahnsprechers in Düsseldorf wurde für gut eineinhalb Stunden ein Schienenersatzverkehr zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel eingerichtet. „Wir haben zwei Busse als Schienenersatzverkehr pendeln lassen“, sagte der Bahnsprecher. Gegen 16.30 Uhr sei die Strecke der Erfttalbahn wieder freigegeben worden.

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