Euskirchen – Die Deutsche Bahn (DB) AG spielt nach Angaben des Landtagsabgeordneten Klaus Voussem (CDU) offenbar mit dem Gedanken, den Güterbahnhof Euskirchen zu schließen oder künftig nicht mehr zu bedienen. Sollte es dazu kommen, befürchtet der Euskirchener Politiker Nachteile für Unternehmen in der Region. Er fordert deshalb die DB auf, „die Entscheidung über eine mögliche Schließung zu überdenken“.
Voussem, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, wandte sich in dieser Angelegenheit mit einem Brief an den Konzernbevollmächtigten der DB in Nordrhein-Westfalen, Werner Lübberink. „Vor allem die zahlreichen, heimischen Forstbetriebe, für die der Güterbahnhof in Euskirchen eine große Bedeutung im Hinblick auf den Transport von Holz aus der Region hin zur verarbeitenden Industrie hat, machen sich inzwischen große Sorgen“, so Voussem.
In Gesprächen sei ihm geschildert worden, dass eine Schließung des Güterbahnhofs zu erheblichen Standort- und Wettbewerbsnachteilen für die betroffenen Betriebe führen würde: „Der gesamte Holztransport müsste auf die Straße verlagert werden. Dies hätte zur Folge, dass sich Lieferzeiten verlängern und Transportkosten erhöhen würden.“
Die Straßen würden zusätzlich belastet, so der CDU-Politiker: „Das schadet nicht nur unserer heimischen Wirtschaft, sondern auch der Umwelt.“
In seinem Schreiben an Lübberink hat er auch um einen Sachstandbericht gebeten. Das Land NRW könne keinen unmittelbaren Einfluss auf die Deutsche Bahn ausüben. Vielmehr fielen „die Aufsichts- und Genehmigungsobliegenheiten über die DB Cargo AG in die Bundeszuständigkeit“.
Trotzdem hat Voussem, wie er am Freitag weiter mitteilte, im Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des NRW-Landtags deutlich gemacht, dass er die von der DB angedachte Schließung zahlreicher Güterbahnhöfe in Nordrhein-Westfalen für kontraproduktiv für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft hält. Überdies wäre sie „mittelfristig auch nachteilig für die Marktsituation der DB“. (ejb)
