Abo

ReligionErst Jurist, dann Priester

Lesezeit 3 Minuten
Dr. Heribert Lennartz kehrte für seine Primizfeier in seine Heimatstadt Euskirchen zurück.

Dr. Heribert Lennartz kehrte für seine Primizfeier in seine Heimatstadt Euskirchen zurück.

Euskirchen – „Wir sind heute zusammengekommen, um ein ganz besonderes Fest zu begehen.“ Mit diesen Worten eröffnete Pfarrer Max Offermann die Primizfeier von Kaplan Dr. Heribert Lennartz in der Herz-Jesu-Kirche am Samstagnachmittag. „Wie oft haben wir schon Gelegenheit, einen Oeskerchener Jung zu seiner Primizmesse begrüßen zu können?“

Tatsächlich hat der heute in Gummersbach beheimatete Heribert Lennartz seine Wurzeln in der Kreisstadt. „Es ist ein wundervolles Gefühl, so viele bekannte Gesichter wiederzusehen und Freunde und Familie zu treffen“, freute sich der frisch gebackene Priester nach der heiligen Messe.

Von Kindesbeinen an war der Glaube an Gott ein fester Bestandteil in Lennartz’ Leben. Nach seiner Taufe war er bis zum Abitur als Messdiener in der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin aktiv. Trotz dieser ständigen Nähe zur Kirche wollte Lennartz nicht gleich Priester werden. Vom Vater inspiriert absolvierte er nach dem Wehrdienst zunächst ein Jurastudium und sammelte im Anschluss auch einige praktische Erfahrungen in der Familienkanzlei.

Längere Auszeit

„Dieser Arbeit konnte ich jedoch leider nur circa ein Jahr nachgehen, bis ich gesundheitsbedingt für einen längeren Zeitraum beruflich kürzertreten musste“, erinnerte sich Lennartz. Die lange Zeit, die er zu Hause verbringen musste, ließ ihm sehr viel Gelegenheit zum Nachdenken und Beten. So bahnte sich nach und nach eine Wende in seinem Leben an. „Im Vergleich zu manch anderem ist mein Entschluss nicht durch ein bestimmtes und besonders einschlägiges Ereignis zustande gekommen. Gott war für mich immer allgegenwärtig, und so spreche ich in meinem Fall eher von einem schleichenden Prozess, bis ich seinen Ruf nicht nur hören, sondern auch verstehen konnte“, sagte der Priester.

Der Spaß, den Heribert Lennartz an der Arbeit als Jurist hatte, erschwerte die Entscheidung noch zusätzlich. Lange rang er mit sich selbst, welcher der richtige Weg sein würde. „Als ich schließlich erkannte, was Gott für mich geplant hat, stand die Antwort jedoch schnell fest.“

Nachdem die Krankheit überwunden war, nahm der heute 48-Jährige ein Studium am Collegium Albertinum, dem Theologiekonvikt des Erzbistums Köln, auf und konnte dies mit dem Sommersemester 2012 abschließen. Am Samstagnachmittag erlebte seine kirchliche Laufbahn bei der Primizfeier in Herz Jesu einen ersten Höhepunkt.

Empfang in St. Martin

Doch auch nach der heiligen Messe waren die Feierlichkeiten für Heribert Lennartz noch nicht zu Ende. Mit Freunden und Familie ging es zum Empfang ins Pfarrzentrum St. Martin, wo es unzählige Hände zu schütteln und Glückwünsche entgegen zu nehmen galt. „Was die Zukunft für einen Menschen bereithält, kann wohl niemand vorhersagen“, so Lennartz abschließend. „Für mich steht jedoch fest, dass ich meinen Weg gemeinsam mit Gott beschreiten werde.“

KStA abonnieren