VersammlungInnere Sicherheit im Mittelpunkt beim Bezirkstag in Kall

Lesezeit 3 Minuten
Ka_Steinfeld_CDU_Bezirkssenioren_4

Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Otto Wolff (am Pult),  sprach vor rund 240 CDU-Senioren in Steinfeld.

Kall-Steinfeld – Kaum ein eindrucksvolleres Ambiente hätte sich der Bezirksverband der Senioren-Union, der Seniorenvereinigung der CDU, für seinen Bezirkstag aussuchen können, als das altehrwürdige Kloster Steinfeld. Nach einer Eröffnungsveranstaltung in der Aula des Gymnasiums, wo der Euskirchener Kreisvorsitzende Hans-Josef Thelen die rund 240 Anwesenden begrüßte, konnten sich die Mitglieder nach einer kurzen Stärkung bei einer Führung in mehreren Gruppen über die Besonderheiten von Kloster und Kirche informieren lassen. Anschließend versammelten sie sich gemeinsam in der Basilika, wo sie zum Ausklang ein Orgelkonzert von Andreas Warler genießen durften. Mit Professor Dr. Otto Wolff hatte sich hoher Besuch aus Berlin angesagt. Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union ist, wie Thelen noch einmal hervorhob, für deutliche Worte bekannt. Und er wurde auch in Steinfeld seinem Ruf gerecht.

Durch die Aufgabe der Grenze sei die längste Friedensphase bisher in Deutschland erreicht worden. Jetzt aber gebe es nationalistische Parolen, die Grenzzäune wieder aufzubauen. „Es darf nicht sein, dass die Arbeit von sieben Jahrzehnten zunichte gemacht wird“, sagte er. Auch werde die notwendige Integration der Flüchtlinge nicht gelingen, „wenn eine vom Ausland bezahlte Gruppe von Imamen Hass predigt“. Andererseits müsse bei Moschee-Bauten auch daran erinnert werden, dass christliche Gottesdienste in einigen arabischen Ländern verboten seien und Christen verfolgt würden. Das nächste Jahr werde darüber entscheiden, wie Deutschland demnächst regiert werde, rief er die Parteimitglieder zur Unterstützung auf und endete mit dem Ruf: „Ich bin sicher, wir schaffen das!“

„Wohin geht Deutschland?“

Als Gäste waren der Landtagsabgeordnete Klaus Voussem und der Bundestagsabgeordnete Detlef Seif nach Steinfeld gekommen. Seif hielt die Hauptrede mit dem Titel „Wohin geht Deutschland?“ Ungefähr bei der Hälfte unterbrach er kurz, um die hohen Temperaturen in der Aula zu kommentieren. Diese kämen daher, dass im Stockwerk darunter ein Schwimmbad sei, dass aufgeheizt werde. „Ich behalte mein Jackett an, aber Sie können Ihres gerne ablegen“, bot er dem Publikum den Übergang zu legerer Kleiderordnung an, das dankbar von dem Angebot gebraucht machte. „Ich stehe Ihnen bei“, kündigte Wolff allerdings an und blieb wie der Bundestagsabgeordnete lieber formell.

Innere Sicherheit, Migration, Staatsfinanzen, Deutschland in Europa und die Rente waren die Themen, über die Seif sich zu reden vorgenommen hatte. Nach den zahlreichen Anschlägen der vergangenen Tage konzentrierte er sich aber auf die Innere Sicherheit. Dabei stellte er die Fakten zu den Tätern auf den Prüfstand und konstatierte, dass tatsächlich alle von ihnen vor dem Sommer 2015 nach Deutschland gekommen seien. „Ich bin ja nicht immer einer Meinung mit der Kanzlerin, aber da muss ich ihr zustimmen: Es gibt da tatsächlich keinen Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle“, so Seif.

Seif sieht im Islam sowohl eine friedliche und friedliebende Strömung, andererseits aber auch eine menschenverachtende Richtung. „Ohne Islam kein Islamismus“, sagte er. Zur Aufnahme der Flüchtlinge sagte Seif, dass nur so viele ins Land gelassen werden dürften, dass Deutschland nicht überfordert werde.

Deutschland sei ein Staat, bei dem die Freiheit im Vordergrund steht. Hetzenden Salafisten dürfe nicht das Feld überlassen werden. „Da müssen wir uns auf die wehrhafte Demokratie besinnen, die wir auch sind.“

KStA abonnieren