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ÄrgernisAb 2019 soll der Bahnhof Mechernich umgestaltet werden

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Entfernt werden soll rechts der Mittelbahnsteig. Gleichzeitig wird das dritte Gleis (ganz rechts) durch einen Bahnsteig ersetzt.

Entfernt werden soll rechts der Mittelbahnsteig. Gleichzeitig wird das dritte Gleis (ganz rechts) durch einen Bahnsteig ersetzt.

Mechernich – Die im Kreis Euskirchen befindlichen Bahnhöfe entlang der Eifelstrecke Euskirchen-Jünkerath sind – abgesehen von Nettersheim – schon seit Jahren ein stetiges Ärgernis für die Kommunalpolitik.

Immer wieder wurden Anstrengungen unternommen, die Gleisanlagen zu modernisieren und behindertengerecht umzubauen. Teilweise wurden sogar detaillierte Planungen erstellt, und Kommunen erklärten sich bereit, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Doch am Ende herrschte Frust vor, weil der Bahn das Geld fehlte.

In Mechernich hatte man angesichts der Tatsache, dass es nach Jahrzehnten gelungen war, endlich den verkehrlichen Durchstich des Bahnhofsbergs zu realisieren, darauf gehofft, gleichzeitig auch die Bahnhofs-Gleise auf den neuesten Stand zu bringen. Denn immerhin wird der Bahnhof täglich von mehr als 3000 Fahrgästen frequentiert.

Keine Kostensteigerung für die Stadt Mechernich

Dazu kam es bekanntlich nicht. Doch nun soll endlich ab 2019 gebaut werden. Der entsprechende Beschluss soll an diesem Dienstagabend im Rat gefasst werden. Die Stadt wird die Gleise in Eigenregie sanieren, sofern schriftlich gemachte Zusagen von DB Station & Service und NVR vorliegen.

Bereits im Juli hatte das Thema auf der Tagesordnung des Mechernicher Rates gestanden. Damals war ungewiss, ob es bei den bereits beschlossenen Kosten von 414.000 Euro für die Stadt bleiben wird. Die SPD machte deutlich, dass sie auch bei höheren Kosten darauf bestehe, jetzt endlich den Bahnhof behindertengerecht auszubauen.

Die Verwaltung bat damals die Politiker eindringlich, die zur gleichen Zeit stattfindenden Verhandlungen nicht zu stören. Die Geduld der Politik hat sich offenbar ausgezahlt, denn nach Angaben der Verwaltung wird nun der Eigenanteil der Stadt tatsächlich nicht über 414.000 Euro liegen.

Die Stadt hatte bereits 2015 einen Förderantrag gestellt, nachdem sie zuvor auf eigene Kosten einen Vorentwurf ausgearbeitet hatte. 3,9 Millionen Euro, so die damalige Planung, werde das Projekt kosten. Die Stadt sollte 10,5 Prozent davon übernehmen. Als dann der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) zum Jahreswechsel 2016/17 beschloss, die Bahnhöfe oder Haltepunkte Schmidtheim, Großbüllesheim, Kreuzweingarten, Stotzheim, Kall, Scheven, Urft und Satzvey von 2022 bis 2028 im Rahmen eines neuen Förderprogramms ohne Kosten für die Kommunen zu modernisieren, herrschte in Mechernich großer Unmut.

Es gab mehrere Gespräche mit NVR, DB Station & Service sowie DB Netz. Dabei, so die Verwaltung, habe man dann die Zusage erhalten, dass es bei den 414.000 Euro für die Stadt bleibe.

Und das, obwohl die Maßnahme um mehrere 100.000 Euro teurer wird. Unter anderem auch deshalb, weil ein Gleis leicht verschoben werden soll. Derzeit geht man von 4,6 Millionen Euro Kosten aus. Zunächst hatte es so ausgesehen, dass die Stadt 600.000 Euro übernehmen müsste. 

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