PräventionsarbeitVerein „Donum Vitae“ sorgt für Aufklärung von Geflüchteten

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Ursula Fuest (v.r.) und Dr. Friedrich Callenberg übergaben eine Spende an Monika Schick, Rita Gerdemann, Gabriele Pesch und Dr. Annette Beyenburg-Weidenfeld.

Ursula Fuest (v.r.) und Dr. Friedrich Callenberg übergaben eine Spende an Monika Schick, Rita Gerdemann, Gabriele Pesch und Dr. Annette Beyenburg-Weidenfeld.

Mechernich – Als neuen Schwerpunkt seiner sexualpädagogischen Präventionsarbeit nennt der Verein „Donum Vitae“ die Arbeit mit geflüchteten männlichen Jugendlichen und jungen Männern. In seiner Mechernicher Beratungsstelle stellte das Team den Bericht für das Jahr 2016 vor.

„Spätestens die Silvestervorfälle in Köln machen deutlich, dass in punkto Sozialisation und Integration vor allem junger flüchtender Männer ein hoher Handlungsbedarf besteht“, resümiert Diplom-Sozialarbeiter Theo Brocks, verantwortlicher Donum-Vitae-Mitarbeiter für Sexualpädagogik und auch für das neue, vom Land NRW finanzierte Projekt.

Mädchen früher sexuell aktiv

In Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern, Lehrern und Erziehern der Schulen, Berufskollegs und Jugendhilfeeinrichtungen bietet Donum Vitae seine Angebote speziell für junge Männer mit Migrationshintergrund an. Ihnen sollen die Werte des für sie neuen Kulturkreises vermittelt werden.

Statistisch gesehen machten deutschstämmige Jugendliche früher erste sexuelle Erfahrungen als Altersgenossen mit ausländischen Wurzeln. Dabei seien Mädchen früher aktiv als Jungen. Insgesamt sei jedoch nur ein Drittel der 14- bis 17-Jährigen sexuell aktiv. „Diese Ergebnisse einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung decken sich auch mit unseren Erfahrungen“, so Theo Brocks.

Kaum noch ungewollte Schwangerschaften

Insgesamt erreichte das Team von Donum Vitae im Jahr 2016 mit seiner Präventionsarbeit in Schulen 657 Jungen und 478 Mädchen. Der Informationsbedarf junger Menschen, etwa zum Thema Verhütung und Sexualität, sei groß, so Brocks. Auch der Aufklärung, die der Vereine leiste, ist es laut der Vorsitzenden Rita Gerdemann zu verdanken, dass es kaum noch ungewollte Schwangerschaften bei Jugendlichen gebe.

„Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass wir in die Schulen gehen“, so die ehemalige Grundschulrektorin. Daher freue sie sich, dass die Mitarbeiter von Donum Vitae „überall sehr gut angesehen und hochwillkommen sind“.

Verein auch auf Spenden angewiesen

Die Beratung von geflüchteten Frauen hinsichtlich Schwangerschaft und Verhütung nimmt ebenfalls stetig zu. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 376 Erstberatungen, davon entfielen 93 auf die Konfliktberatung und 274 auf die allgemeine Schwangerenberatung. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete Donum Vitae bei den Online-Beratungen, hier stieg die Zahl von 64 auf 117.

Der vom Kreis finanzierte Familienplanungsfonds des Vereins reiche „von vorne bis hinten nicht“, so Rita Gerdemann. Spenden der Bürgerstiftung der Kreissparkasse speziell für Flüchtlingsfamilien und eine 2000-Euro-Spende der Mechernich-Stiftung für Frauen aus Mechernich halfen hier weiter. Ebenso eine Spende in Höhe von 1000 Euro, die anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes der Mechernicher Gynäkologe Dr. Friedrich Callenberg und Ursula Fuest für den Rotary-Club Euskirchen-Burgfey überbrachten. (pp)

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